Das Trendkonzept

Das Trendkonzept  - „The Trend is your Friend”

Wie schon bei den Grundannahmen der technischen Analyse kurz erwähnt (siehe Philosophie der technischen Analyse), ist die Annahme, dass sich Preise in Trends bewegen, zentral für die technische Analyse. Alle Anstrengungen des technischen Analysten haben das Ziel, einen Markttrend zu erkennen, um dann in dessen Richtung zu handeln. Ein unter Tradern geflügelter Satz lautet daher auch: „The trend is your friend“.

Einfach ausgedrückt ist ein Trend einfach die Richtung, in die sich der Marktpreis bewegt. Dies geschieht jedoch nicht geradlinig, sondern der Kursverlauf erscheint „gezackt“. Man könnte es auch als eine Reihe von Gipfeln und Tälern beschreiben, wobei der Markt sich dabei entweder sukzessive nach oben, nach unten oder seitwärts bewegt. Auf Aufwärtstrend wird dabei von einer Serie von immer höheren Gipfeln und Tälern gebildet, ein Abwärtstrend entsprechend umgekehrt, also von immer niedrigeren Gipfeln und Tälern. Seitwärtsbewegungen kommen in Phasen vor, in denen sich der Markt im Gleichgebot zwischen Angebot und Nachfrage befindet. Man spricht entweder von einem Seitwärtstrend oder aber auch von einem trendlosen Markt.

Die meisten Hilfsmittel der technischen Analyse sind trendfolgend, d.h., sie wurden in erster Linie für Märkte entwickelt, die sich entweder in einem Aufwärts- oder in einem Abwärtstrend bewegen. Da sich der Markt aber statistisch gesehen zu einem Drittel der Zeit in trendlosen Seitwärtsbewegungen befindet, ist es wichtig, zu erkennen, ob ein Aufwärts- oder Abwärtstrend vorliegt, oder ob die Anwendung trendfolgender Systeme auf Grund des Fehlens eines klaren Trends nicht opportun ist.

Neben der Richtung lassen sich Trends auch nach ihrer zeitlichen Länge klassifizieren. Dabei unterscheidet man in der technischen Analyse üblicherweise zwischen drei Kategorien: kurzfristige, mittelfristige und langfristige Trends. Natürlich lassen sich theoretisch unendlich viele Trends unterscheiden, die miteinander interagieren: Von kurzen Trends mit nur wenigen Minuten Länge bis hin zu Jahrzehnten überdauernde Trends.

Im Falle von langfristigen Trends ist oft auch die Rede von übergeordneten oder primären Trends, bei mittelfristigen Trends wird auch gerne von sekundären Trends gesprochen. Eine genaue bzw. allgemeingültige Definition der drei Kategorien existiert nicht. Nach der Dow Theorie ist ein langfristiger Trend länger als ein Jahr definiert, bei kurzfristiger orientierten Future Tradern auch sechs Monate. Ein mittelfristiger Trend dauert ca. drei Wochen bis sechs Monate und ein kurzfristiger zwei oder drei Wochen. Oftmals liest man auch von sekulären Trends (engl. sucular). Diese sehr langfristigen Trends überdauern mehr als 10 Jahre.

Jeder Trend ist Teil eines übergeordneten Trends. In jeder Phase lässt sich bestimmen, in welcher Art Trend sich der Markt kurzfristig, mittelfristig und langfristig befindet, wobei die Richtungen jeweils unterschiedliche sein können.

Langfristiger Abwärtstrend im Stromfrontjahr
Langfristiger Abwärtstrend im Stromfrontjahr (Monatskerzen)

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