Blogeintrag

Brent Crude zunehmend unter Druck? Im Update: Strom Frontjahr Base

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Das Strom Frontjahr Base begann die neue Handelswoche mit einer aufwärtsgerichteten Eröffnungskurslücke. Während am Freitag im Last Trade noch eine 31,70 €/MWh gehandelt wurde, eröffnete die neue Handelswoche 0,4 €/MWh höher bei 32,10 €/MWh.

Dieser Handelsstart wurde zunächst bullish interpretiert und führte zu weiter steigenden Preisen bis in der Spitze auf 32,70 €/MWh. Aufgrund stärker fallender Öl- und davon beeinflusst Kohlepreisen konnten die positiven Zuwächse im Strom Frontjahr Base über die Mittagspause hinweg nicht gehalten werden. Der an der EEX gehandelte Future-Kontrakt fiel am Nachmittag auf die obere Gapkante der besagten Eröffnungskurslücke bei 32,10 €/MWh zurück, wo das Strom Frontjahr bis zum Handelsende Unterstützung fand. Das Gap konnte somit bisher nicht geschlossen werden.  

Wie eingangs erwähnt, wurden die Strom- und Kohlepreise im Tagesverlauf von den schwächeren Brent-Notierungen mit nach unten gezogen. Denn schon vor Handelsbeginn wurden Meldungen über Reuters bekannt gegeben, dass der Iraq eine Befreiung von der am 30.11. in Wien noch zu verhandelnden Vereinbarung über die Förderkürzungen der OPEC anstrebt (in unserer XING-Gruppe EnergyCharts - Forum Energiehandel (bitte hier klicken) informieren wir Sie regelmäßig vor Handelsbeginn über wichtige Nachrichten zu den Commodities Strom, Gas, Kohle, Emissionsrechten und Öl).

Der Iraq ist hinter Saudi Arabien der zweitgrößte Produzent im Kartell und eine Einigung bezüglich einer Förderkürzung Ende November in Wien ist damit schwerer zu erzielen.

http://in.reuters.com/article/us-global-oil-idINKCN12O02S

Die Brentpreise fielen im Zuge dieser Meldung zunächst unter die wichtige Unterstützungsmarke von 51,30 USD/bbl zurück (siehe Chart 1) und steuerten geradewegs auf das Zwischentief vom 21.10. bei 51,12 USD/bbl zu. Durch das Unterschreiten dieser Marke am späten Abend wurde ein Verkaufssignal erzeugt, was im Tief bis auf 50,50 USD/bbl reichte. Von hier aus stabilisierten sich die Notierungen allerdings unerwartet wieder, was auf folgende Reuters Meldung zurück zu führen sein könnte:

http://www.reuters.com/article/us-opec-russia-idUSKCN12O11U

Diese zeitnahe Rückeroberung der Marke von 51,30 USD/bbl lässt folglich auf ein Fehlsignal auf der Unterseite schließen. Es könnte daher davon ausgegangen werden, dass sich die Brentpreise nun erst einmal wieder erholen. Nichtsdestotrotz ist der finale Befreiungsschlag erst oberhalb von 54,30 USD/bbl erfolgt, was der untere Wochenchart 2 deutlich macht.  

Das Strom Frontjahr Base dürfte damit vorerst auch die Chance verspielt haben, das Eröffnungsgap von gestern zu schließen. An der unteren Gapkante bei 31,70 €/MWh befindet sich nun in Kombination mit dem mittleren Bollinger Band und der 50-Stundenglättung eine wichtige Unterstützungszone, auf welcher bei preislichen Rücksetzern mit erhöhtem Kaufdruck zu rechnen wäre (siehe Chart 3). Gelingt der Durchbruch unter diese Kumulationszone, würde ein kleines Verkaufssignal generiert und der Future-Kontrakt hätte vorerst Luft bis zum unteren Bollinger Band (aktuell bei 30,75 €/MWh verlaufend), bzw. bis zum Zwischentief vom 21.10. bei 30,50 €/MWh. 

Unterhalb dieses Levels würde gar eine kurzfristige obere Umkehr bestätigt, die weitere Kursverluste nach sich ziehen sollte. Aber soweit ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht! Hervorzuheben ist jedoch in jedem Fall, dass das Strom Frontjahr im Base das Hoch vom 19.10. bei 33,05 €/MWh im Zuge des letzten Aufwärtsimpulses nicht mehr überschreiten konnte (siehe Halbkreismarkierungen). Wir haben also zunächst kein neues Hoch erzeugt, was für eine unmittelbare Fortsetzung des Aufwärtstrends erforderlich gewesen wäre.

Kommen wir aber noch einmal zurück zum Ölmarkt und betrachten erneut den Brent Wochenchart im obigen Chart 3. Dort ist ersichtlich, dass der rollierende Frontmonatskontrakt die wichtige Marke von 54,30 USD/bbl bisher nicht nach oben hin überwunden hat, um eine ausgeprägte untere Umkehr in Form einer inversen SKS zum Abschluss zu bringen. Mehrfach betonten wir diese Widerstandszone in unseren Analysen hier auf EnergyCharts.de (bitte hier klicken).

Das Versagen der Bullen an dieser Stelle wird durch die fallenden Hochs in Chart 4 sichtbar (schwarz gestrichelte Abwärtstrendgerade). Dies könnte in den nächsten Tagen zu einer deutlicheren Korrektur führen, die nach dem Unterschreiten der psychologischen Marke von 50 USD/bbl  bis zur roten Aufwärtstrendgeraden - aktuell bei 47,60 USD/bbl verlaufend - und bis zur exponentiellen 200-Tageline bei 47,30 USD/bbl führen könnte.  

Fazit

Brent Crude bearish unterhalb von 51,30 USD/bbl mit Kursziel zunächst knapp 50 USD/bbl, danach ca. 48 USD/bbl.
Brent Crude weiter bullish oberhalb von 51,30 USD/bbl mit Kursziel zunächst knapp 52 USD/bbl, danach 53 USD/bbl.

Strom Frontjahr Base bearish unterhalb von 31,70 €/MWh mit Kursziel unteres Bollinger Band aktuell bei 30,75 €/MWh verlaufend. Unterhalb von 30,50 €/MWh wird ein Verkaufssignal aktiviert.
Strom Frontjahr Base tendenziell neutral bis bullish oberhalb von 31,70 €/MWh mit Kursziel 32,70 bzw. 33 €/MWh. Oberhalb von 33,05 €/MWh wird ein Kaufsignal erzeugt und der Aufwärtstrend wird weiter fortgesetzt.

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Autor: Stefan Küster

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