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(EnerChase – Willich) In der vergangenen Handelswoche 4 zeigten sich die CO2-Bullen am Donnerstag noch klar dominierend und es ging angesichts eines Tageshochs bei 89,60 Euro/t CO2 fast bis an die 90 Euro-Marke heran (Schlusskurs 89,39 Euro/t CO2). Letzte Woche Freitag kam es vor dem Wochenende zu Gewinnmitnahmen, wodurch die Aufwärtsbewegung zunächst nicht fortgesetzt wurde. Mit einem Wochenschlusskurs bei 89,55 Euro/t CO2 und einem Wochenplus von 5,24 Prozent haben sich die Emissionsrechte aber klar vom insgesamt schwachen Energiekomplex absetzen können.
Kräftige Kursgewinne am Montag
Zum Start in die Handelswoche 5 konnten die Emissionszertifikate in einem gemischten Marktumfeld nur wenig Veränderung vermelden. Der EUA Dez-23-Kontrakt stieg am Montag um 0,29 Prozent auf 89,81 Euro/t CO2. Erwähnenswert ist dabei jedoch, dass der Dezember-Future zunächst intraday bis auf 87,52 Euro/t CO2 zurückfiel. Den CO2-Bullen gelang es auf Tagesschlusskursbasis dann jedoch einen preislichen Rücksetzer zu verhindern. Am Dienstag sorgten kühlere Temperaturprognosen für die Kalenderwoche 6 und starke Preisanstiege am Gasmarkt für Kaufsignale am CO2-Markt, wodurch es nach zwei erfolglosen Versuchen dann doch noch gelang, sich oberseitig von der 90-Euro-Marke abzusetzen. Der EUA Dez-23-Kontrakt legte um 3,55 Prozent auf 93 Euro/t CO2 zu. Mit einem Tageshoch bei 97,55 Euro/t CO2 konnten die Emissionszertifikate die Aufwärtsbewegung der vergangenen Handelstage auch am Mittwoch zunächst klar fortsetzen. Nach der Primärmarktauktion mit einem Preis von 91,91 Euro/t CO2 setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein, so dass auf Tagesschlusskursbasis ein Plus von 2,8 Prozent auf 95,60 Euro/t CO2 stehen blieb. Am Donnerstag ging es im bisherigen Tageshoch bei 97,14 Euro/t CO2 weiter kräftig aufwärts. Am Nachmittag notiert der EUA Dez-23-Kontrakt mit einem Plus von 1,35 Prozent bei 96,89 Euro/t CO2 leicht unter dem Tageshoch.
CO2-Investoren bauen Short-Position ab
Hinweise auf die Gründe für die Kursrally liefert der aktuelle CoT-Report. Demnach haben die Investment-Fonds ihre Short-Positionen um 2,8 Mio. Zertifikate abgebaut, während die Long-Positionen um 7,7 Mio. EUAs zunahmen. Stützend wirkten zudem neben Compliance-Käufen, Hedging-Aktivitäten und einem möglichen „Short-Squeeze“ auch optimistischere Wirtschaftsaussichten für 2023. Der deutsche Aktienindex DAX steigt am Donnerstagvormittag um 1,5 Prozent auf 15.400 Zähler und entfernt sich damit weiter von der wichtigen 15.000 Punkte Marke. Die Hoffnung auf eine Verschiebung der Abgabefrist der EUAs im aktuellen Jahr wurde jüngst nicht bestätigt. Die EU-Kommission hat bekannt gegeben, dass die Änderungen der Abgabefristen von CO2-Zertifikaten erst ab dem nächsten Jahr gelten sollen und der Stichtag für die Abgabe von Zertifikaten in diesem Jahr noch der 30. April bleibt. Zuvor wurde aus einem Entwurfsdokument bekannt, dass die EU eine Verschiebung der Frist auf den 30. September plane und die Frist zur Zuteilung kostenloser Zertifikate vom 28. Februar auf den 30. Juni verschoben werden soll.
Primärmarktauktion steigt nach festerem Sekundärmarkt
Mit Blick auf die Primärmarktauktion zeigte sich am Montag eine hohe Bid-to-Cover Ratio von 2,35 bei einem Auktionspreis von 85,20 Euro/t CO2. Während die Cover-Ratio am Dienstag mit 1,91 rückläufig war, stieg der Preis der Versteigerung auf 86,11 Euro/t CO2. Bei der polnischen Auktion am Mittwoch wurde dann die 90-Euro-Marke überschritten. Mit einer Cover-Ratio von 1,86 lag der Auktionspreis bei 91,91 Euro/t CO2. Auch am Donnerstag ist der Kurs weiter angestiegen und es wurde ein Markträumungspreis von 93,50 Euro/t CO2 erzielt (Cover-Ratio 2,03).
Autor: Stefan Küster, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de
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