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CO2-Marktbericht: Hohe Preise nahe 100 Euro/t CO2 politisch unerwünscht

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Hohe Preise nahe 100 Euro/t CO2 politisch unerwünscht

(EnerChase – Willich) Nachdem die starke Nachfrage der Primärmarktauktion (Cover Ratio 2,48) die EUAs am Donnerstag der KW 6 nur kurzzeitig stützen konnten, gelang es den CO2-Bullen die Gewinne am Freitag bis zum Handelsschluss zu verteidigen. Angesichts des schwachen Wochenbeginns der KW 6 musste der EUA Dez-23-Kontrakt auf Wochensicht mit einem Schlusskurs vergangene Woche Freitag bei 93,32 Euro/t CO2 allerdings einen kleinen Verlust von 0,37 Prozent verzeichnen.

„Politische Volatilität“ am Dienstag

Zum Start in die Handelswoche 7 schlossen sich die Verschmutzungsrechte dem schwachen Energiekomplex an. Der CO2 Dez-23-Kontrakt verlor am Montag 0,94 Prozent auf 92,44 Euro/t CO2. Dabei notierte der Dezember-Future intraday zwischen 93,99 Euro/t CO2 auf der Ober- und 91,68 Euro/t CO2 auf der Unterseite. Am Dienstag sorgte die EU-Politik dann für eine erhöhte Volatilität. Nach einem leicht festeren Beginn bei 92,28 Euro/t CO2 stieg der CO2 Dez-23-Kontrakt im Tageshoch bis auf 93,50 Euro/t CO2. Anschließend lasteten die EU ETS-Reformen jedoch auf den Notierungen, sodass es im Tagestief bis auf 89,91 Euro/t CO2 abwärts ging. Dort stabilisierten sich die Kurse und es ging mit einem Minus von 1,14 Prozent bei 91,39 Euro/t CO2 aus dem Handel. Nach dem Auf und Ab des Vortages konnten sich die CO2-Bullen am Mittwoch klar durchsetzen und so verzeichneten die Emissionsrechte ein Plus von 3,5 Prozent auf 94,59 Euro/t CO2. Dies setzte sich am Donnerstag weiter fort. Nach einem Tageshoch am Vormittag bei 97,70 Euro/t CO2 notierten die CO2-Zertifikate am frühen Nachmittag rd. 2 Prozent fester bei 96,46 Euro/t CO2

EU-Parlament stimmt für Finanzierung des REPowerEU-Pakets

Bei den bereits angesprochenen EU ETS-Reformen stand in der aktuellen Woche die Abstimmung im EU-Parlament zur Finanzierung des REPowerEU-Pakets im Fokus. Wie erwartet, haben die Abgeordneten für die Finanzierung des 20 Mrd. Euro-Pakets durch den Verkauf von Emissionszertifikaten gestimmt. Dabei ist das Ziel, die Rohstoff-Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Von den 20 Mrd. Euro sollen 12 Mrd. Euro aus dem Innovationsfonds stammen. Die übrigen 8 Mrd. Euro werden durch vorgezogene Versteigerungen von EUAs aufgebracht, die ursprünglich in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts verauktioniert werden sollten. Um den Innovationsfonds teilweise wieder aufzustocken, werden zudem 27 Mio. EUAs aus der Marktstabilitätsreserve mit einem Wert von etwa 2 Mrd. Euro in den Fonds übertragen. Nun muss der EU-Ministerrat im Namen der nationalen Regierungen den Maßnahmen zustimmen. Anschließend werden diese einen Tag nach der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt verbindlich. Wie der Verhandlungsführer und EU-Abgeordnete Peter Liese im Anschluss an die Abstimmung mitteilte, sind die Maßnahmen „höchst umstritten“, da diese einen Anstieg der EUA-Preise in den kommenden Jahren verhindern. Aufgrund der bereits rekordhohen Energiepreise ist dies laut Liese jedoch beabsichtigt. „Der Preis liegt jetzt schon bei fast 100 Euro und kein Unternehmen kann seine Emissionen innerhalb weniger Wochen drastisch reduzieren“, so Liese.

Höheres Auktionsvolumen aufgrund polnischer Primärmarktauktion

Da die polnische Primärmarktauktion nur alle zwei Wochen stattfindet, steigt das Auktionsvolumen in der aktuellen Woche um 2,7 Mio. EUAs auf 11,8 Mio. Zertifikate an. Am Montag erzielte die Primärmarktauktion mit einer Bid-to-Cover Ratio von 1,72 einen Auktionspreis von 88,86 Euro/t CO2. Mit einer Cover Ratio von 2,1 stieg der Versteigerungspreis am Dienstag auf 89,96 Euro/t CO2. Bei der polnischen Versteigerung am Mittwoch lag der Auktionspreis bei 87,75 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,78). Am Donnerstag ging es dann wieder über die 90 Euro-Marke. Mit einer Cover Ratio von 1,68 lag der Preis der Primärmarktauktion bei 92,85 Euro/t CO2.

Autor: Stefan Küster, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de

 

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