Blogeintrag

CO2-Marktbericht: Kühlere Temperaturprognosen ohne preisliche Auswirkung

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Die kurzzeitige Stärke der CO2-Bullen bis Mitte der vergangenen KW 46 nahm in der zweiten Wochenhälfte ein jähes Ende. Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag übernahmen die Bären wieder das Handelsgeschehen, so dass es mit einem Wochenminus von 2,89 Prozent bei 76,23 Euro/t CO2 in das Wochenende ging. Das Wochenhoch der KW 46 lag bei 80,30 Euro/t CO2, das Wochentief bei 75,87 Euro/t CO2.

Stärkerer Kaufdruck am Donnerstagnachmittag

In der aktuellen KW 47 ging es für die Emissionsrechte am Montag 0,56 Prozent fester bei 76,66 Euro/t CO2 aus dem Handel. Intraday notierte der EUA Dezember-Future bei 76,06 Euro/t CO2 im Tagestief und 77,80 Euro/t CO2 im Tageshoch. Am Dienstag schlossen sich die EUAs der Baisse an den Energiemärkten an, was vor dem Hintergrund der kühleren Temperaturprognosen überraschte. Das Verschmutzungsrecht gab 1,89 Prozent auf 75,21 Euro/t CO2 ab. Wenig Veränderung gab es dann am Mittwoch. Nach einem intraday-Handel zwischen 76,20 Euro/t CO2 im Hoch und 74,80 Euro/t CO2 im Tief ging der CO2-Future zur Lieferung im Dezember-23 0,15 Prozent leichter bei 75,10 Euro/t CO2 in den wohl verdienten Feierabend. Nach einem neuen Tief bei 74,65 Euro/t CO2 können sich am Donnerstagnachmittag allerdings die Bullen zurückmelden. Das CO2-Zertifikat notiert kurz nach 16 Uhr 2,33 Prozent fester bei 76,85 Euro/t CO2.

Rückläufige CO2-Emissionen insbesondere im Energiesektor

Angesichts der schwächeren Produktionszahlen in der Industrie sind auch die europäischen CO2-Emissionen rückläufig. Eine Studie des Umweltforschungsunternehmens Kayrros zeigt, dass dies insbesondere auf einen starken Rückgang der Emissionen aus dem Energiesektor zurückzuführen ist. Demnach erreichten die Emissionen der EU-Länder Anfang November den niedrigsten Durchschnittswert für diese Jahreszeit seit mindestens 2016, dem Beginn der Datenaufzeichnung von Kayrros. Das Forschungsunternehmen hält es außerdem für unwahrscheinlich, dass die Emissionen so stark ansteigen wie nach dem Ende der Pandemie-Einschränkungen. Die Gründe für den Rückgang der Emissionen bei der Stromproduktion liegen an der milderen Witterung im Winter und einer steigenden Solarkapazität. Entsprechend sind die Emissionen des Sektors in diesem Jahr unter die Emissionen der Industrie gefallen. Dabei unterstrich Kayrros außerdem, dass ein CO2-armer Strommarkt Druck auf CO2-Preise nach unten ausübt, was die Bestrebungen zur Verringerung der CO2-Emissionen in anderen Sektoren beeinträchtigt.

Kein Short Squeeze nach kurzzeitigem Anstieg über 80-Euro-Marke

Der CoT-Report für die vergangene Woche zeigt, dass die hohe Netto-Short-Position der Investmentfonds nur geringfügig abgebaut wurde auf 30,8 Mio. EUAs in KW 46 von zuvor 33,5 Mio. EUAs in KW 45. Und dies trotz der Tatsache, dass sich der CO2-Preis in der letzten Woche bis auf über 80 Euro/t CO2 kurzzeitig merklich verteuerte. Das schien die Investmentfonds letzte Woche nicht beunruhigt zu haben. Das Open Interest im Dez-23-Kontrakt wird zudem stückweise immer weiter abgebaut. Das Open Interest des Dez-24-Kontraktes nimmt hingegen kontinuierlich zu. Es wird also aktiv gerollt und dabei sind die Investmentfonds nach wie vor mit einer hohen Netto-Short-Position investiert. Es wird seitens der Spekulanten folglich nach wie vor davon ausgegangen, dass der Preisverfall der EUAs weiter gehen wird und sich auch beim EUA-Dez-24-Zertifikat fortsetzen kann.

Primärmarkt fällt unter 75-Euro-Marke

Die Nachfrage am Primärmarkt bleibt auch in der aktuellen Handelswoche schwach. Am Montag lag der Auktionspreis bei 76,35 Euro/t CO2, mit einer Bid-to-Cover Ratio von 1,48. Am Dienstag gab der Versteigerungspreis weiter nach auf 75,69 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,45). Die Versteigerung am Mittwoch erzielte einen Preis von 74,84 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,75). Am Mittwoch betrug der Auktionspreis 74,50 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,63).

Autor: Tobias Waniek, Dennis Warschewitz - www.EnergyCharts.de

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Autor: Stefan Küster

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