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CO2-Marktbericht: Kein Ende der Abwärtsbewegung in Sicht

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In der vergangenen Handelswoche wiederholte sich das Bild der KW 47 in Teilen. Nach einer schwachen ersten Wochenhälfte konnten sich die Notierungen des CO2-Dez-23-Kontraktes zum Ende der Handelswoche erneut stabilisieren. Während in der KW 47 dadurch gar auf Wochensicht ein kleines Plus auf den Handelsschirmen stehen blieb, verzeichneten die Verschmutzungsrechte trotz der erneuten Anstiege am Freitag ein kräftiges Wochenminus von 5,24 Prozent auf 72,45 Euro/t CO2 in der KW 48. Das Wochenhoch lag bei 76,50 Euro/t CO2, das Wochentief bei 70,34 Euro/t CO2.

Stabilisierung am Mittwoch nur „laues Lüftchen“

Im Einklang mit dem schwachen Energiekomplex mussten die CO2-Bullen zum Start in die KW 49 ihre zarten Erholungsversuche der letzten Woche wieder begraben. Der EUA-Dezember-Future schloss am Montag 2,79 Prozent im Minus bei 70,43 Euro/t CO2. Mit einem Verlust von 2,16 Prozent auf 68,91 Euro/t CO2 am Dienstag fiel der EUA Dezember-23-Future erstmals seit Oktober 2022 wieder auf Tagesschlusskursbasis unter die psychologisch wichtige 70-Euro-Marke. Am Mittwoch kam es dann zu einer Stabilisierung der Notierungen, so dass sich auf Tagesschlusskursbasis wenig Bewegung zeigte. Der CO2-Dez-23-Kontrakt ging mit einem Mini-Plus von 0,07 Prozent nahezu unverändert bei 68,96 Euro/t CO2 in den Feierabend. Am Donnerstag übernehmen allerdings wieder die Bären das Handelszepter. Am Nachmittag gegen 15 Uhr notierte das Verschmutzungsrecht 4,84 Prozent leichter bei 68,94 Euro/t CO2.

Netto-Short-Position der Investmentfonds im EU-ETS erneut mit Rekordhoch

Nicht nur bei der Abwärtsrally der Kurse, auch beim Pessimismus der Investmentfonds ist kein Ende in Sicht. Der aktuelle „Commitment of Traders“-Report (CoT-Report) für die vergangene KW 48 zeigt, dass die Netto-Short-Position der „Spekulanten“ erneut ausgebaut wurde und nun ein neues Rekordhoch bei 38,9 Mio. EUAs erreicht hat. Zum einen wurde die Long-Position um 2,0 Mio. EUAs auf 25,0 Mio. EUAs reduziert. Andererseits wurde die Short-Position um 3,5 Mio. EUAs auf 63,9 Mio. EUAs ausgebaut. Interessant ist zudem, dass die „Commercials“ und „Operators with Compliance“, also Industriebetriebe und Kraftwerksbetreiber mit Compliance-Pflicht, die Long-Positionen um jeweils rd. 2,3 Mio. EUAs reduziert haben. Ein geringerer Bedarf an Verschmutzungsrechten als zuvor erwartet könnte also dazu geführt haben, dass die zu viel abgesicherte Menge veräußert werden musste.

Spread zwischen Dezember-Kontrakten läuft zusammen

Neben dem beschriebenen CoT-Report ist zudem erwähnenswert, dass der Spread zwischen dem Dez-24-Kontrakt zu Dez-23 und Dez-25 zu Dez-23 immer weiter zusammenläuft. Dies könnte das Rollverhalten der Investmentfonds erklären. Denn während das Dez-23-Zertifikat beim Schließen einer Short-Position gekauft wird, wird der Future in der Zukunft simultan wieder verkauft. Aufgrund des Kaufdrucks fällt daher Dez-23 in dem schwachen Umfeld weniger stark, während die weiter in der Zukunft liegenden Futures Verkaufsdruck erfahren und dadurch entsprechend stärker fallen (Spread läuft zusammen). Dabei ist zu bedenken, dass der CoT-Report nicht nur den Dez-23-Kontrakt abdeckt, sondern den gesamten EUA-Futures-Markt an der ICE Endex berücksichtigt. Simultan wird das Open Interest im Dez-23-Kontrakt erwartungsgemäß immer weiter abgebaut.

Primärmarkt unter 70-Euro-Marke

Die Fortsetzung der Abwärtsbewegung wirkt sich entsprechend auch weiter bei den Versteigerungen am Primärmarkt aus. Am Montag lag der Auktionspreis bei 71,34 Euro/t CO2, mit einer Bid-to-Cover Ratio von 1,82. Am Dienstag fiel der Versteigerungspreis unter 70 Euro/t CO2 und lag bei 69,94 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,53). Am Mittwoch erzielte die Auktion einen Preis von 68,71 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,60). Am Donnerstag lag der Auktionspreis bei 68,76 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,69).

Autor: Tobias Waniek, Dennis Warschewitz - www.EnergyCharts.de

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Autor: Stefan Küster

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