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CO2-Marktbericht KW 06: Verkaufsdruck nimmt nach Konsolidierung wieder zu

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Nach einem volatilen Handel in der vergangenen Kalenderwoche 5 gingen die Emissionsrechte im Vergleich zu den Vorwochen nahezu unverändert in das Wochenende. So schloss der EUA Dez-24-Future die Handelswoche mit einem Plus von 0,63 Prozent bei 63,50 Euro/t CO2 ab. Am Donnerstag hatte sich nach einer schwachen Primärmarktauktion der Verkaufsdruck deutlich erhöht. Die Verluste konnten die CO2-Bullen am Freitag aber noch teilweise egalisieren. Im Wochenhoch notierte der Dezember-Future bei 65,15 Euro/t CO2. Das Wochentief lag bei 61,23 Euro/t CO2.

Nach einem Auf und Ab nähert sich die 60-Euro-Marke

Zur Eröffnung der Handelswoche 6 zeigten sich die CO2-Zertfikate fester und stiegen am Montag auf ein Tageshoch von 64,45 Euro/t CO2. Bis Handelsschluss konnten sich die CO2-Bären jedoch noch durchsetzen und das Verschmutzungsrecht schloss 1,43 Prozent leichter bei 62,59 Euro/t CO2. Am Dienstag meldeten sich dann die Bullen zurück. Der EUA Dez-24-Future stieg um 1,44 Prozent auf 63,49 Euro/t CO2. Das Hin und Her nahm am Mittwoch kein Ende und so übernahmen die CO2-Bären wieder das Handelszepter. Der CO2 Dezember-Kontrakt gab 1,84 Prozent auf 62,32 Euro/t CO2 ab. Am Donnerstag bleibt der Verkaufsdruck bestehen. Gegen 16 Uhr handelt das CO2-Zertifikat 2,39 Prozent leichter bei 60,83 Euro/t CO2 und notierte mit einem Tagestief bei 60,26 Euro/t CO2 nur leicht oberhalb der psychologischen 60-Euro-Marke

Investmentfonds bleiben im EU-ETS bearish positioniert

Mit Blick auf den jüngsten Commitment of Traders-Report (CoT-Report) zeigt dieser einen Ausbau der Netto-Short-Position der Investmentfonds um 1,9 Mio. EUAs auf 32,5 Mio. EUAs. Zwar wurden auch die Long-Positionen um 1,8 Mio. EUAs auf 32,1 Mio. EUAs ausgebaut. Stärker war allerdings der Anstieg der Short-Positionen um 3,7 Mio. EUAs auf 64,7 Mio. EUAs. Damit blicken die Spekulanten weiter pessimistisch auf den Handel mit CO2-Zertifikaten.

EUAs laut SEB lukrative Anlagemöglichkeit

Laut einer Analyse der schwedischen Bank SEB stellt das aktuelle Preisniveau eine lukrative Anlagemöglichkeit dar, da es laut der Studie einige stützende Faktoren gibt. Sollte etwa die Gewinnspanne der Gas- und Kohlekraftwerke wieder positiv werden, würde die Terminabsicherung zunehmen und die Nachfrage nach EUAs stützen. Außerdem könne ein erwarteter Anstieg der Käufe in der Schifffahrt die Preise stützen. Der Sektor wird in diesem Jahr in das EU-ETS einbezogen und erhält keine Zertifikate über die kostenlose Zuteilung. Mittel- bis langfristig erwartet die SEB außerdem ab 2026/27 aufgrund einer Erholung der Fundamentaldaten einen Mindestpreis von 100 Euro/t CO2. Auf dem Weg dahin sind die Aussichten für die EUAs gut, da die Marktstabilitätsreserve (MSR) die derzeitige Baisse abmildern könne. Der Anstieg der Nachfrage durch die Einbeziehung der Schifffahrt ist allerdings zunächst begrenzt. So werden im ersten Jahr 2024 nur für 40 Prozent der verifizierten Emissionen Zertifikate benötigt. Dieser Anteil steigt auf 70 Prozent im Jahr 2025 und schließlich 100 Prozent ab 2026. Für die Jahre 2024 und 2025 wird für die nicht über die Zertifikate abgedeckten Emissionen eine entsprechende Menge aus dem Auktionsvolumen gelöscht.

CO2-Reduktionsziel bis 2040 vorgeschlagen

Die Europäische Kommission hat Pläne vorgestellt, wonach die Treibhausgasemissionen um 90 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 bis 2040 reduziert werden sollen. Des Weiteren überlegt die Europäische Kommission, den EU-Markt für die CO2-Zertifikate zu vereinheitlichen. Dies betrifft den Transport, die Speicherung und die Nutzung von EUAs. Noch in diesem Jahr möchte man mit einer Regulierung für den Transport von EUAs beginnen. Die Regulierung soll Wechselwirkungen mit den Märkten von Strom, Gas und in Zukunft auch Wasserstoff abbilden. Ein wirtschaftlicher Markt für die Nutzung und Speicherung von EUAs soll nach 2030 entstehen. Ob die Pläne in die Tat umgesetzt werden können, hängt auch vom Ausgang der Europawahlen und der Zustimmung der europäischen Regierungschefs ab.

Primärmarktauktion fällt unter 60-Euro-Marke

Nach den schwachen Primärmarktauktionen in der KW 5 zeigt auch die aktuelle Handelswoche keine Verbesserung. Mit einer Bid-to-Cover Ratio von 1,65 lag der Auktionspreis am Montag bei 60,68 Euro/t CO2. Am Dienstag sank der Preis der Versteigerung auf 60,25 Euro/t CO2 (Cover Ratio: 1,70). Nach der Pause der zweiwöchigen polnischen Auktion am Mittwoch fiel der Auktionspreis am Donnerstag mit 59,85 Euro/t CO2 unter die 60-Euro-Marke (Cover Ratio: 1,57).

Autoren: Tobias Waniek, Dennis Warschewitz - www.enerchase.de

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Autor: Stefan Küster

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