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CO2-Marktbericht: Nachlassende Compliance-Nachfrage lastet auf EUAs

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(EnerChase – Willich) Mit der nachlassenden Nachfrage der Compliance-pflichtigen Unternehmen im EU ETS gerieten zum Wochenausklang der vergangenen Handelswoche 16 die CO2-Zertifikate stark unter Druck. Dies führte zu einem Wochenverlust von 4,52 Prozent auf 89,86 Euro/t CO2.

Comeback der CO2-Bullen misslingt am Donnerstag

Die schwache Saisonalität in der zweiten Aprilhälfte aufgrund des zeitnahen Ablaufs der Compliance-Frist Ende April zeigt sich auch weiter in der KW 17. Zum Start in die Handelswoche ging es für den EUA Dezember-Future am Montag 1,45 Prozent leichter bei 88,56 Euro/t CO2 aus dem Handel. Im Tagestief notierte der Kontrakt bei 87,57 Euro/t CO2. Auch am Dienstag lastete die nachlassende Compliance-Nachfrage weiter auf den Verschmutzungsrechten. Mit einem Minus von 1,98 Prozent schloss der EUA Dezember-Future bei 86,81 Euro/t CO2. Am Mittwoch konnten die zwischenzeitlichen Verluste nach einem Tagestief bei 85,15 Euro/t CO2 noch eingrenzt werden, so dass auf Tagesschlusskursbasis ein Minus von 0,66 Prozent auf 86,24 Euro/t CO2 stehen blieb. Am Donnerstag sah es dann bis zur Mittagszeit danach aus, als könnten die CO2-Bullen ein Comeback feiern. Im Tageshoch notierte der CO2 Dez-23-Kontrakt bei 87,90 Euro/t CO2. Am Nachmittag wurden die Kursgewinne jedoch wieder abverkauft, so dass die EUAs gegen 15 Uhr mit einem Minus von 0,49 Prozent bei 85,82 Euro/t CO2 notieren.

EU ETS-Reform nimmt letzte Hürde

Eine weitere Hürde bis zur finalen Verabschiedung hat am Dienstag die Reform des Europäischen Emissionshandelssystems genommen. Nach der erfolgreichen Abstimmung am Dienstag der vergangenen Woche im EU-Parlament hat nun auch der EU-Ministerrat der Reform zugestimmt. Nun müssen die neuen Regelungen noch übersetzt und im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden, bis diese in Kraft treten. Durch die Reform wird unter anderem das CO2-Reduktionsziel von 43 Prozent weniger Emissionen im EU ETS bis 2030 auf 62 Prozent angehoben. Dies soll durch einmalige Kürzungen von 90 Mio. EUAs im Jahr 2024 und 27 Mio. Zertifikate im Jahr 2026 erreicht werden. Außerdem wird der lineare Reduktionsfaktor von 2,2 Prozent auf 4,3 Prozent von 2024 bis 2027 ansteigen und ab 2028 4,4 Prozent betragen. Eingeführt wird zudem der neue CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) für die Branchen Aluminium, Zement, Strom, Düngemittel, Wasserstoff, Eisen und Stahl, die Zertifikate für die CO2-Emissionen außerhalb der EU kaufen müssen. Um den Vorschriften der Welthandelsorganisation (WTO) zu entsprechen, läuft die kostenlose Zuteilung der Emissionszertifikate bis 2034 schrittweise aus.

Investmentfonds bauen Netto-Long-Position im EU ETS ab

Erneute Erklärungshinweise für die jüngste Preisbewegung der EUAs liefert der aktuelle Commitments of Traders-Report (CoT-Report). Im Einklang mit dem kräftigen Kursrücksetzer zum Ende der vergangenen Handelswoche haben auch die Investmentfonds ihre Netto-Long-Position abgebaut. Von 12,2 Mio. t in der KW 15 sank die Position in der Woche bis zum 21. April um 4,8 Mio. t auf 7,4 Mio. t. Dabei setzte sich der Rückgang aus einem Anstieg der Short-Positionen um 1,6 Mio. t und einem Rückgang der Long-Positionen um 3,2 Mio. t zusammen.

Auktionspreis steigt am Donnerstag nach schwacher Wochenhälfte

Mit Blick auf die Primärmarktauktion zeigte sich am Montag nach dem schwachen Wochenausklang in der KW 16 auch ein Preisrücksetzer bei der Versteigerung. Bei einer Bid-to-Cover Ratio von 1,86 wurde ein Preis von 85,70 Euro/t CO2 erzielt. Am Dienstag fiel der Clearing-Preis weiter zurück auf 84,73 Euro/t CO2 (Cover Ratio: 1,87). Bei der polnischen Auktion am Mittwoch lag der Auktionspreis bei 83,31 Euro/t CO2 (Cover Ratio: 1,90). Nach den Preisrücksetzern ging es am Donnerstag dann wieder preislich aufwärts. Die Versteigerung erzielte, bei einer Cover Ratio von 2,22, einen Preis von 85 Euro/t CO2.

Autor: Stefan Küster, Tobias Waniek - www.EnergyCharts.de

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Autor: Stefan Küster

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