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CO2-Zertifikate können 60-Euro-Marke verteidigen!

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Willich (enerchase) Nach dem starken Wochenausklang in der KW 35 sind die Notierungen an den Energiemärkten auch zu Beginn der neuen Handelswoche weiter angestiegen. Dabei markierten die CO2-Zertifikate am Montag intraday ein neues Allzeithoch bei 63,19 Euro/t CO2, auf Tagessicht legte der EUA-Dezember-Kontrakt um 1,68 Prozent zu auf 62,35 Euro/t CO2.

Der Umweltökonom Felix Matthes äußerte sich auf einer SPD-Veranstaltung zur Zukunft des europäischen Emissionshandelssystems. Er sieht in den kommenden zwei Jahren anhaltende Unsicherheit über die kostenlosen Zuteilungen sowie mögliche Grenzausgleichsmechanismen. Matthes erwartet, dass die kostenlosen Zuteilungen an die Industrie spätestens im Jahr 2030 zu Ende gehen. Er forderte die neue Bundesregierung auf, die Energiesteuerbelastungen für die deutsche Industrie zu senken und stattdessen ein Programm zur Verbesserung der Klimabilanz der deutschen Industrie aufzulegen.

Trotz negativem ZEW-Index jagt ein Allzeithoch das nächste

Am Dienstag konnte sich der CO2-Markt den positiven Bewegungen beim Gas zum Ende des Handelstages nicht anschließen und beendete den Handel nahezu unverändert bei 62,17 Euro/t CO2, was einer Tagesveränderung von -0,29 Prozent entspricht. Im Tagesverlauf konnte der Dezember-Kontrakt jedoch ein bis dato neues Allzeithoch bei 62,88 EUR/t CO2 markieren.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im September auf 26,5 Punkte zurückgegangen, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Im August betrug der Index noch 40,4 Zähler. Volkswirte waren nur von einem Rückgang auf 30,0 Punkte ausgegangen. „Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen zwar noch von einer weiteren Verbesserung der wirtschaftlichen Lage aus, das erwartete Ausmaß und die Dynamik der Verbesserung haben sich inzwischen jedoch erheblich reduziert“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Daten. Der Sub-Index zur Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland stieg auf 31,9 Punkte nach 29,3 im August. Auch hier gab es eine negative Überraschung, denn Volkswirte hatten einen Anstieg auf 33,0 Punkte erwartet.

Höhere Auktionsmengen werden gut absorbiert

Das CO2-Dezember-Zertifikat erreichte am Mittwochvormittag ein neues Rekordhoch bei 63,35 Euro/t CO2. Bis zum Ende des Handelstages musste der Kontrakt allerdings wieder etwas nachgeben und schloss mit 1,09 Prozent im Plus bei 62,85 Euro/t CO2. In der polnischen Primärmarktauktion wurde ein Preis von 61,93 Euro/t CO2 erzielt. Trotz der seit dieser Woche beendeten Sommerpause am Primärmarkt und der dadurch wieder gestiegenen Auktionsmenge wurde eine Cover Ratio von 1,87 erreicht. Im aktuellen Jahresdurchschnitt liegt diese Kennzahl, die das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der Auktion beschreibt, bei 1,7.

Spekulation treibt Preise nach oben

Das Analysehaus Energy Aspects sieht einen Großteil der jüngsten Preisanstiege der CO2-Zertifikate durch Spekulation begründet, wie Montel berichtet. Natürlich seien auch Faktoren wie geringere Windenergieeinspeisung sowie eine stärkere Verknappung von Gas im Vergleich zu Kohle für die Preisanstiege verantwortlich. Diese Effekte könnten einen Nachfrageanstieg in Höhe von 5 Prozent der letztjährigen Auktionsmenge ausmachen. Der wesentlich größere Faktor für die Preisanstiege seien jedoch aus Sicht von Energy Aspects finanzielle Anlageaktivitäten. Am Donnerstagmittag, zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktberichts, zeigen sich die EUAs zur Lieferung im Dezember etwas tiefer im Vergleich zum Vortag und handeln bei 62,45 Euro/t CO2.

EUA-Auktionsmengen an der EEX

Seit KW 36 steigt das EUA-Auktionsvolumen an der EEX wieder an, wird aber die vorherige Menge von vor der Sommerpause mit 15,1 Mio. EUAs nicht wieder erreichen. Es kommen 11,4 Mio. EUAs auf den Primärmarkt. In den darauffolgenden Monaten bis zum Jahresende wird gemäß neuem EUA-Auktionskalender künftig also deutlich weniger verauktioniert als es im alten Auktionskalender vor dem 22.07. ursprünglich vorgesehen war.

Autoren: Stefan Küster, Dennis Warschewitz

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