Blogeintrag

Commodity-Märkte weiterhin im langfristigen Abwärtstrend gefangen

(Abbildungen nur für eingeloggte Nutzer sichtbar - siehe weitere Hinweise unten)

Heute präsentieren wir Ihnen unsere Technische Analyse in etwas anderem Gewand - in Form eines Specials im PDF Format! Es war Teil des "Kraftwerke Invest" Newsletters unseres Kooperationspartners Enerlytics.

Laden Sie die Analyse hier herunter: Download PDF (Stand der Analyse: 6.2.2016)

Die folgenden Analysen aus diesem Special zu Kohle, Gas und Strom wurden bislang nicht auf EnergyCharts veröffentlicht. Hier inkl. der Charts in hoher Auflösung.

Kohle Frontjahr

In Chart 1 ist der langfristige Wochenchart des API#2 Frontjahres dargestellt. Der Kohlefuture befindet sich in einer abwärtsgerichteten Welle C eines übergeordneten ABC-Musters und hätte bei weiteren negativen Impulsen aus den übrigen Commodity-Märkten Potential bis in den Bereich 31,5 USD/t zu fallen. Unter charttechnischen Gesichtspunkten besteht zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Ursprung der Rallye aus dem Jahre 2002, in welcher der Kohlekontrakt bis auf 218 USD/t im Jahr 2008 gestiegen ist, angelaufen wird. Die derzeitigen Kurskapriolen bei Brent haben einen weiteren Rückgang der Notierungen bisher verhindern können. In Kombination mit einem stärkeren Euro im Vergleich zum Dollar dürfte sich die mittlerweile schon gewohnte Abwärtsdynamik abschwächen.

Chart 1

Der Blick auf eine untergeordnete Zeitebene, auf den API#2 Frontjahr Tageschart 2, lässt für die weiteren Perspektiven im Kohlemarkt folgenden Schluss zu: Gelingt ein Tageschlusskurs unter dem bisherigen Tief bei 37,2 USD/t, könnte als nächstes die aufgeführte Trendkanal-Parallele bei 33,65 USD/t angelaufen werden. Auf der Oberseite sollten die Kohlebären einen Schlusskurs oberhalb von 40,35 USD/t vermeiden. Die Marke von 43,5 USD/t dürfte dann als nächstes Kursziel für Kohlehändler fungieren.

Chart 2

Gas Frontjahr

Im Wochenchart 3 zum TTF Gas Frontjahr ist erkennbar, dass mit dem Unterschreiten der Marke von 14,70 €/MWh eine wichtige Supportzone gerissen wurde. Ein Blick zurück in die Jahre 2009/2010 zeigt die Relevanz dieser Marke. In diesem Zeitraum wurde eine untere Umkehr in Form einer multiplen inversen Schulter-Kopf-Schulter Formation ausgebildet.  Das Gasfrontjahr hat mittlerweile die linke und rechte Schulter dieser Formation nach unten hin durchbrochen, was charttechnisch als Schwächesignal zu werten ist.

Chart 3

An der 50% Fibonacci Projektion bei 13,08 €/MWh machte der Gasfuture zunächst Halt. Hervorzuheben an dieser Stelle ist die derzeit hohe Korrelation zum Ölmarkt. Für eine Fortsetzung des Abwärtstrends ist ein Schlusskurs unterhalb von 13,05 €/MWh erforderlich. Gelingt den Gasbären dieses Unterfangen, dürfte der Weg bis zum Tief vom 06.12.2009 bei 11,65 €/MWh freigelegt worden sein.

Auf der Oberseite dürfte ein Überschreiten der Marke von 14,7 €/MWh erste Käufer in den Markt holen. Aus dem Tageschart 4 wird deutlich, dass die exponentielle 50-Tage-Glättungslinie seit Juli letzten Jahres entschiedenen Widerstand leistete. Regelmäßig prallte der Kontrakt an diesem Durchschnitt ab und legte wieder den Rückwärtsgang ein. Da die untere Kanalbegrenzung des seit Juli letzten Jahres gültigen Abwärtstrends und die  50-Tage-Linie derzeit einen Kumulationswiderstand bilden, dürfte die Herausnahme dieser Zone als Kaufsignal interpretiert werden. Shortpositionen könnten daher als Trailing Stop in diesem Bereich abgesichert werden.

Chart 4

Strom Frontjahr Base

Chart 5

Das Strom Frontjahr Base hat am 05.02. seine 2-wöchige Konsolidierungsphase innerhalb des langfristigen Abwärtstrends beendet und durchbrach zum Ende der KW 5 2016 das bisherige Allzeittief bei 22,65 €/MWh (siehe Strom Stundenchart 5). Da wir uns nun im „uncharted territory“ befinden, in welchem wir keine Unterstützungen aus der Vergangenheit mehr vorfinden, lohnt der Blick auf die übergeordnete Zeitebene. Im Monatschart 6 wollen wir nun eine Fibonacci-Projektions-Analyse auf den rollierenden Base Frontjahreskontrakt durchführen. Der Stromfuture befindet sich innerhalb einer extensierenden Welle C eines ABC-Musters. Die aktuell laufende Welle C zeigt kein Anzeichen von Schwäche und fällt im Januar unter die 76,4% Fibonacci-Projektion bei 23,97 €/MWh. Im charttechnischen Jahresausblick 2016 für das Strom Frontjahr Base lag hier unser erstes Kursziel. Dieses wurde mittlerweile abgearbeitet, was uns zur nächsten Fibonacci Projektion bei 85,4% mit 19,63 €/MWh führt. Die Strombären haben nun die Chance, den Markt bis auf dieses Level zu drücken.

Chart 6

Das Stoppmanagement sollte dabei natürlich nicht vernachlässigt werden. Dazu kommen wir zurück auf den eingangs bereits erwähnten Strom Stundenchart 5. Wir haben Ihnen hier in blau eine entscheidende Widerstandsmarke hervorgehoben, deren Oberkante sich bei 24,1 €/MWh befindet. Hier befindet sich der Deckel der skizzierten Konsolidierungsphase. Steigt das Strom Frontjahr Base über diese Marke, ist ein weiterer Preisanstieg bis auf zunächst ca. 24,75 €/MWh und im Anschluss 25,7 €/MWh anzunehmen. Shortpositionen könnten also sinnvollerweise auf diesem Level abgesichert werden, wodurch sich ein lukratives Chance-Risiko-Profil ca. 2 zu 1 ergibt.

Fazit

Der Energiemarkt befindet sich übergeordnet weiterhin in einem langfristigen Abwärtstrend, der trotz der aktuellen bullishen Kursavancen bei Brent und dem Euro-Dollar-Kurs ungebrochen ist (siehe Analyse vom 6.2.). Unter charttechnischen Gesichtspunkten ist daher mittelfristig davon auszugehen, dass die Preise auch in Zukunft weiter fallen dürften. Die aus der Vergangenheit bekannte hohe Negativdynamik von Strom, Gas und Kohle könnte perspektivisch jedoch ins Stocken geraten, da in Dollar gehandelte Rohstoffe, wie Brent und Kohle, bullishen Rückenwind von Seiten eines schwächeren Dollars bekommen könnten. Ob der Währungseffekt allerdings ausreicht, die Commodities von ihrem langfristigen Leiden zu erlösen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu beantworten. Shortpositionen sollten daher stets abgesichert werden.   

 

Die Charts wurden erstellt mit Tradesignal.

Datastream: Thomson Reuters Eikon.

Rechtliche Hinweise

Autor: Stefan Küster

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