Blogeintrag

Der "Shanghai SE Composite" und der Energiemarkt

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Nach dem katastrophalen Start ins neue Börsenjahr stellt sich an den weltweiten Märkten die Frage, ob wir in 2016 in eine China bedingte Weltwirtschaftskrise geraten oder ob wir dank neuer Liquiditätsspritzen seitens der Zentralbanken wieder einmal die geldpolitische Kurve kriegen können. Draghi hat gestern in seiner Pressekonferenz zumindest Hoffnungen auf weitere Lockerungsmaßnahmen gemacht. Der Euro geriet daraufhin spürbar unter Druck (siehe Chart 1). Der schwache USD/EUR-Wechselkurs konnte dann dazu beitragen, dass der DAX nicht unter die wichtige Support-Marke von 9338 Punkten gerutscht ist (Chart 2).
 

Fällt die Marke von 9338 Punkten im weiteren Handelsgeschehen den Bären zum Opfer, wäre eine charttechnische Topbildung abgeschlossen, die zu größeren Kursverlusten führen und aufgrund der derzeit hohen Korrelation von Strom, Gas, Kohle und Emissionsrechten zum Finanzmarkt vermutlich nicht geräuschlos am Energiemarkt vorbeiziehen dürfte. Dies ist vor dem Hintergrund bedeutend, als dass nicht nur der DAX derzeit mit einer wichtigen Schlüsselmarke zu kämpfen hat. Teilnehmer am Energiehandel sollten insbesondere den Shanghai SE Composite mit auf Ihre Watchlist nehmen, denn hier könnte eine grundlegende Prämisse der Technischen Analyse schlechthin Realität werden - „Die Geschichte wiederholt sich selbst!“
 

Im Wochenchart 3 ist der Shanghai SE Composite abgebildet. In den Jahren der Finanzkrise 2007/2008 (linker Chartbereich) hat sich eine obere Umkehr vollzogen, die möglicherweise in den Jahren 2015/2016 zu neuem Leben erweckt wird. Fällt der Index unter die Marke von 2850 Punkten, würde sich die Geschichte mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederholen und Kursverluste bis in den Bereich von zunächst 2400 Punkten wären anzunehmen. 

Der DAX würde am Folgetag ebenfalls mit Verlusten reagieren. Aufgrund der oben bereits skizzierten aktuellen hohen Korrelation zwischen Finanz- und Energiemärkten, dürften sich die Commodities dem dann einsetzenden bearishen Treiben nicht entziehen können. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung ist allerdings völlig unklar, wie der chinesische Markt auf die Äußerungen Draghis reagieren wird.

Auch wenn kurzfristig zum Ende dieser Woche wieder Kaufinteresse an die Märkte zurückkehren könnte, besteht mittelfristig weiterhin die Gefahr, dass sich die Geschichte trotz geldpolitischer Stimuli wiederholt. In Tageschart 4 ist erkennbar, dass die exponentiell geglättete 200-Tagelinie mittlerweile unterschritten wurde und jetzt schon zum zweiten Mal in eine negative Steigung übergangen ist. Eine fallende 200-Tagelinie ist jedenfalls kein gutes Zeichen.

Um das Ruder wieder herumreißen zu können, müssten die Bullen die Marke von 3400 Punkten und die 200-Tagelinie zügig zurückerobern. Wird im Anschluss auch der Bereich um 3680 Punkte aus dem Spiel genommen, sollte die Prämisse „Die Geschichte wiederholt sich selbst“ besser zu den Akten gelegt werden.

Werfen wir abschließend in Chart 5 noch einen Blick auf den langfristigen Kohle-Wochenchart für das API#2 Frontjahr. Der Kohlefuture befindet sich in einer abwärtsgerichteten Welle C eines übergeordneten ABC-Musters und hätte bei weiteren negativen Impulsen aus dem Morgenland Potential bis in den Bereich 31,4 USD/t zu fallen. Hier befindet sich der Ursprung der Rallye aus dem Jahre 2002, in welcher der Kohlekontrakt bis auf 218 USD/t im Jahr 2008 gestiegen ist.

Fällt die Marke von 31,4 USD/t ebenfalls, müsste die 76,4% Fibonacci Projektion bei 22,19 USD/t der abwärtsgerichteten Welle A als nächstes Kursziel benannt werden. Dieser Weg scheint allerdings noch ein weiter zu sein, aber vor dem Hintergrund der aktuellen Negativdynamik auch nicht wirklich steiniger Natur. 
 

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