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Am letzten Donnerstag, den 19. September, schwankte der Preis für Verschmutzungsrechte zwischen 65,42 Euro/t CO2 und 62,39 Euro/t CO2. Der Settlementpreis erreichte 62,82 Euro/t CO2, was einem Rückgang von 1,38 Prozent entspricht. Hier lag das Handelsvolumen deutlich höher als gewöhnlich bei 49 Mio. EUAs, das Open Interest stieg auf 386 Mio. EUAs. Die war der Tag, an dem eine Falschmeldung den Gasmarkt überraschte.
Am Freitag, den 20. September, endete die vergangene Handelswoche mit einem Settlementpreis von 63,39 Euro/t CO2, was einen leichten Anstieg von 0,91 Prozent bedeutete. Das Handelsvolumen lag bei 24 Mio. EUAs, also wieder deutlich tiefer. Auch das Open Interest sank leicht auf 385 Mio. EUAs.
Am Montag zu Beginn der neuen Handelswoche lag der Preis im Settlementpreis bei 64,1 Euro/t CO2, einem Zuwachs von 1,12 Prozent. Das Handelsvolumen betrug 27 Mio. EUAs, und das Open Interest stieg auf 388 Mio. Kontrakte an.
Am Dienstag bewegten sich die EUAs zwischen einem Hoch von 64,93 Euro/t CO2 und einem Tief von 63,53 Euro/t CO2. Der Settlementpreis sank leicht auf 63,87 Euro/t CO2, was einem Rückgang von 0,36 Prozent entspricht. Das Handelsvolumen lag bei 30 Mio. EUAs und das Open Interest stieg auf 389 Mio. EUAs.
Am Mittwoch erreichten die CO2-Zertifikate einen Settlementpreis von 65,24 Euro/t CO2, was einem deutlichen Anstieg von 2,14 Prozent entspricht. Hier betrug das Handelsvolumen 34 Mio. EUAs und das Open Interest stieg auf 392 Mio. EUAs.
CO2- Compliance Frist endet am 30. September
Ein wesentlicher Treiber für die festeren CO2-Preise ist neben den stabilen Gaspreisen in der aktuellen Handelswoche auch die bevorstehende Compliance-Frist am 30. September. Bis zu diesem Stichtag müssen Industrieunternehmen und Kraftwerksbetreiber ihren CO2-Ausstoß durch den Erwerb entsprechender Zertifikate ausgleichen. Da erfahrungsgemäß viele Unternehmen kurzfristig noch zusätzliche Zertifikate benötigen, könnte dies in den nächsten Tagen zu einer erhöhten Nachfrage auf dem CO2-Markt führen. Der Compliance-Effekt sollte jedoch noch maximal diese Woche anhalten und nächste Woche wieder merklich nachlassen.
China kündigt Konjunkturmaßnahmen an
Die angekündigten Konjunkturmaßnahmen Chinas haben die Energiemärkte in dieser Woche ebenfalls beschäftigt. Die chinesische Zentralbank hat angesichts der schwächelnden Wirtschaft umfassende Konjunkturprogramme angekündigt. Im Fokus steht dabei die Senkung der Zinsen für bestehende Immobilienkredite. Diese Ankündigung sorgte am Dienstag für eine positive Entwicklung der Rohölpreise, da die Maßnahme das Wachstum und die Energienachfrage in China, dem weltweit größten Ölimporteur, fördern dürfte. Wenn die Maßnahmen erfolgreich sind und die Realwirtschaft beflügeln, wird dies über weltweit steigende Kohlepreise auch Auswirkungen auf den euopäischen Energiemarkt haben und die CO2-Preise stützen.
Am Mittwoch waren die Augen am CO2-Markt auch auf den EUA-Optionsverfall gerichtet und es wurde eine hohe Volatilität erwartet. Allerdings zeigte sich der Tag um 14 Uhr überraschend ruhig und der EUA-Optionsverfall entpuppte sich als Non-Event.
Starker Anstieg der Short-Position der Spekulanten
Am Mittwoch wurde am CO2-Markt der CoT-Report („Commitments of Traders“-Report) veröffentlicht. In dem Report kann festgestellt werden, dass sich die Netto-Short-Position der Investmentfonds weiter vergrößert hat, und zwar von 21,5 Mio. EUAs (13.09.) auf 23,3 Mio. EUAs (20.09.). Dabei ist die Bewegung der gesamten Short-Position von Interesse. Diese wurde insbesondere seit dem 30.08. stark ausgebaut, und zwar von 47 Mio. EUAs (30.08.) auf 71,8 Mio. EUAs (20.09.). Im gleichen Zeitraum stiegen die Long-Positionen zwar ebenfalls, allerdings nur von 40,3 Mio. EUAs (30.08.) auf 48,5 Mio. EUAs. (20.09.). Die Folge ist ein kontinuierlicher Aufbau der Netto-Short-Position auf mittlerweile 23,3 Mio. EUAs (20.09.). Die Spekulanten setzen also scheinbar weiter auf fallende CO2-Preise.
Autor: Stefan Küster von enerchase - www.enerchase.de
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