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Zum Ende der vergangenen Handelswoche 47 wurde eine weitere Abwärtsbewegung gestoppt, so dass es auf Wochensicht mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent bei 76,46 Euro/t CO2 aus dem Handel ging. Das Wochenhoch der KW 47 lag bei 77,80 Euro/t CO2, das Wochentief bei 74,65 Euro/t CO2.
Verkaufsdruck nimmt wieder zu
Mit dem Start in die neue Handelswoche und milderen Temperaturprognosen über das Wochenende für den Winter setzte am Montag kräftiger Verkaufsdruck ein, so dass sich die Emissionsrechte der Baisse an den Energiemärkten nicht entziehen konnten und kräftig um 4,43 Prozent auf 73,07 Euro/t CO2 abwärts rauschten. Die Schwäche setzte sich auch in den darauffolgenden Tagen fort. Am Dienstag gab der EUA Dezember-Future 0,78 Prozent auf 72,50 Euro/t CO2 ab. Nach einem kleineren Lebenszeichen der CO2-Bullen am Mittwoch und einem Tageshoch bei 73,25 Euro/t CO2 konnten sich CO2-Zertifikate dem Verkaufsdruck aber nicht entziehen, so dass es 2,37 Prozent im Minus bei 70,78 Euro/t CO2 aus dem Handel ging. Nach der Abwärtsrally kommt es am Donnerstag zu einem Stabilisierungsversuch. Das Verschmutzungsrecht notiert gegen 16:30 Uhr bei 71,19 Euro/t CO2.
RWE löst strategischen CO2-Hedge auf
Am 28. November hat RWE auf dem eigenen Capital Markets Day 2023 bekannt gegeben, seine CO2-Hedging-Strategie an den vorgezogenen Kohleausstieg 2030 angepasst zu haben. Der Kraftwerksbetreiber hat seine strategische Long-Position im europäischen Emissionshandel nach eigenen Angaben geschlossen. In der Vergangenheit hatte der Essener Energiekonzern bereits bekannt gegeben, dass sein Exposure in EUAs frühzeitig eingedeckt und eine „strategische Long-Position“ aufgebaut wurde. Von einer langfristigen Hedging-Strategie geht RWE damit nach Einschätzung von LSEG zu einer kurzfristigeren Strategie über, was zu Nachahmern im Lager der Kraftwerksbetreiber führen könnte. Die Schließung der EUA-Long-Position von RWE dürfte die Preisrückgänge der letzten Wochen mitbegründet haben.
Investmentfonds rollen Short-Position auf Dezember-24-Kontrakt
Der am Mittwochmittag veröffentlichte „Commitments of Traders“-Report für die EUAs hat auch diese Woche erneut überrascht. Die hohe Netto-Short-Position der Investmentfonds wurde im Vergleich zur Vorwoche weiter ausgebaut auf 33,4 Mio. EUAs in KW 47 von zuvor 30,8 Mio. EUAs in KW 46. Simultan wird das Open Interest im Dez-23-Kontrakt erwartungsgemäß immer weiter abgebaut. Das Open Interest des Dez-24-Kontraktes nimmt hingegen kontinuierlich zu. Es wird also weiter aktiv gerollt – also auf den nächsten Kontrakt gewechselt – und dies mit einer zunehmenden Geschwindigkeit. Dabei sind die Investmentfonds nach wie vor mit einer hohen Netto-Short-Position investiert. Es wird seitens der Spekulanten folglich nach wie vor davon ausgegangen, dass der Preisverfall der EUAs weiter gehen wird und sich auch beim EUA-Dez-24-Zertifikat fortsetzen kann.
Primärmarkt in Richtung 70 Euro/t CO2
Angesichts eines kräftigen Preisrutsches am Sekundärmarkt überrascht es nicht, dass es auch bei den Versteigerungen am Primärmarkt preislich nach unten ging. Am Montag lag der Auktionspreis bei 74,57 Euro/t CO2, mit einer Bid-to-Cover Ratio von 1,61. Am Dienstag gab der Versteigerungspreis deutlich nach und fiel auf 71,71 Euro/t CO2 zurück (Cover Ratio 1,44). Nach der Auktionspause am Mittwoch lag der Auktionspreis am Donnerstag bei 70,79 Euro/t CO2 (Cover Ratio 1,52).
Autor: Tobias Waniek, Dennis Warschewitz - www.EnergyCharts.de
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Autor: Stefan Küster
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