Blogeintrag

Großräumiges Winterwetter nur mit kurzfristigem bullishen Effekt?

(Abbildungen nur für eingeloggte Nutzer sichtbar - siehe weitere Hinweise unten)

Das Modell übersetzt täglich die hochkomplexen und regional unterschiedlichen Wetterdaten in „Händlersprache“: Es liefert erwartete Preisveränderungen in den ersten Handelsstunden des aktuellen Tages für die kommenden 14 Tage.

Hohe Preise in den Abendspitzen

Die verbreiteten leichten bis mäßigen Schneefälle in Deutschland und Mitteleuropa erlauben im Zusammenspiel mit nun nachfolgender Kaltluft aus Skandinavien einen kräftigen Temperaturrückgang, der sich in rund 5 Grad zu kalte Werte übersetzt. Da dieser Witterungsabschnitt von wenig Wind begleitet wird und zeitgleich auch für Frankreich etwa 3 bis 5 Grad zu kalte Temperaturen im besonders lastempfindlichen Südosten des Landes zu erwarten sind, bietet diese Woche das Potential für hohe Preise im Settlement, speziell in den Abendspitzen.

 

Im w2p-Dashboard erkennen Sie aggregiert auf einen Blick, welche Preisänderung das Prognosemodell für die kurzfristigen Kontrakte in den ersten Handelsstunden des aktuellen Tages erwartet. 

Niedrige Wasserstände

Diese Konstellation ist zudem durch besonders niedrige Wasserstände der Schweizer Reservoirs unterstützt, dem klassischen Preissetzer in kalten Winterabschnitten. Somit sind im Vergleich zur letzten Woche die Knappheit hier, ergänzend rund 3-4 GW weniger Verfügbarkeit von Laufwasser in Frankreich/Schweiz sowie ein temperaturbedingter Spitzenlastanstieg um sicherlich 15-18GW alleine in Frankreich ideale Zutaten, um den etwas elastischeren Teil der Strompreisfindung jenseits von rund 40-42Euro Erzeugungskosten der teureren Gaskraftwerke zu testen.

 

Neben dem aggregierten w2p-Dashboard bilden wir für Sie im hier dargestellten "Forecast-Table" die gehandelten Tage einzeln ab. 

 

Stromimport aus Frankreich

Diese Situation bleibt solange bestehen, wie die Temperaturen in Frankreich eine Kälteabweichung von wenigstens 2 Grad liefern und in Deutschland der Wind weniger als 5-8GW Strom bereitstellt. Hierdurch besteht besonders während der abendlichen Lastspitze die Notwendigkeit zum Import von Strom aus Frankreich, die Preise der beiden Märkte könnten sich also zumindest zeitweise koppeln. Ein Vorgeschmack für die Preisgestaltung ist bereits durch den Börsenpreis in Deutschland für die heutigen Peakstunden von >50Euro erbracht.

 

Bei der Visualisierung des Base Case erhält der Händler auf einen Blick ein Gefühl für die mögliche Preisentwicklung in den ersten Handelsstunden des Tages entlang der Shortterm-Curve. 

Da das Modell mit Wetterprognosen arbeitet, unterliegen die Modellaussagen der Unsicherheit, die mit der Prognose der zukünftigen Wetterlage naturgemäß einhergeht. Dieses wird dadurch zum Ausdruck gebracht, dass „Weather2Prices“ zusätzlich zur erwarteten Preisentwicklung, dem Base Case-Szenario, zwei weitere Szenarien mitliefert: das Upside-Szenario und das Downside-Szenario. Je größer der Abstand dieser beiden Szenarien, desto höher die Unsicherheit der Prognose (Grafik: Model Uncertainty). 

 

 

Was geschieht nun weiter beim Wetter? 

Eine exakte Prognose der zu erwartenden Preise ist in solchen Szenarien natürlich nicht mehr möglich und auch durch unser Modell weather2prices nicht leistbar. Dessen eigentlicher Fokus, nämlich die tägliche Quantifizierung der Änderung von Wetterparametern in wahrscheinliche Preisbewegungen der ersten Handelsstunden kann dennoch auch hier helfen, mögliche Verschärfungen oder Abschwächungen der wetterbedingten Knappheit zu prognostizieren, was insbesondere auch das meteorologisch sehr schwierige Thema der Andauer betrifft. 

Die Kaltluft wird sukzessive gegen Ende der Woche von Westen her ausgeräumt, die nachfolgende Milderung wird teils kräftig berechnet. Zwar verzögern sich solche Wechsel aus einer kalten Lage heraus für gewöhnlich gegenüber der Modelldarstellung einige Tage im Voraus, jedoch sollte für Frankreich die Kaltluft nicht bis in die KW4 überdauern können, auch für Deutschland ist über das kommende Wochenende eine Milderung speziell im Norden und Westen sehr wahrscheinlich.

 

In dieser Grafik können Sie erkennen, wie die Prognose des erwarteten Angebots aus Wind- und (maximaler) Photovoltaik-Leistung in Gigawatt (GW) für die nächsten 14 Tage lautet. 

Bullishes Setup beschränkt 

Diese könnte vorübergehend von mehr als 8-10GW Wind begleitet sein, allerdings birgt dieser Wetterparameter auch weiterhin das Risiko großer Schwankungen und somit Unsicherheiten. Am deutschen (und französischen) Strommarkt ist in KW4 eine mit dieser Woche vergleichbar knappe Situation nahezu ausgeschlossen, das sehr bullishe Setup beschränkt sich somit auf das Settlement der Tage Mo-Fr dieser Woche. 

Bitte beachten Sie unseren Disclaimer!

Rechtliche Hinweise

Autor: Robin Girmes

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