Blogeintrag

Jahresendspurt bei den Energie-Commodities?

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Nach dem EZB-Entscheid vom vergangenen Donnerstag wertete der Euro massiv auf, was dazu führte, dass die in Euro gehandelte Kohle neue Tiefs bei 41,5 €/t API#2 Cal 16 verzeichnete. Die damit einhergehende gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit dieses Energieträgers könnte ein Grund für den starken Anstieg des CO2 Dec.15er Zertifikates am gleichen Tag gewesen sein. Das am Ende etablierte Candlestick Pattern eines „bullish engulfing“ (siehe Pfeil) wurde von den Bullen am Freitag allerdings nicht als Steilvorlage für weitere Preissteigerungen genutzt. Die Kerze von Freitag weist einen langen oberen Schatten aus, was negative Implikationen für die Markteröffnung am heutigen Montag mit sich bringen könnte. Da sich dieser „shooting star“ allerdings nicht am Ende einer Aufwärtsbewegung etablierte, sondern eher innerhalb einer seitwärts gerichteten Trading Range ausgeprägt wurde, lässt ihn für die Bullen weniger kritisch erscheinen. Im Ergebnis befinden wir uns vor Laufzeitende des Dec.15er Kontraktes in einer Seitwärtsbewegung, die zwischen den Grenzen 8,67 €/MWh auf der Ober- und 8,42 €/MWh auf der Unterseite beschrieben werden kann. 

Strom Cal 17 Base verzeichnete am 17.11.2015 das letzte Allzeittief bei 26,75 €/MWh. Im Anschluss setzte eine Aufwärtsbewegung ein, die den Stromfuture bis zum 50% Fibonacci Retracement der letzten großen Verkaufswelle mit Beginn Anfang November bei 28,75 €/MWh trug. Dieses 50% Fibonacci Retracement bei 27,75 €/MWh fällt mit dem Swingtief vom 21.10. bei 27,77 €/MWh zusammen (siehe Halbkreismarkierung). In Kombination mit dem mittleren Bollinger Band entstand in diesem Bereich eine Widerstandsbastion, welche die Bullen nicht überwinden konnten. In der Folge gewannen die Bären wieder die Oberhand, so dass der Kontrakt bei 27,38 €/MWh am Freitag aus dem Handel ging. Die eingangs beschriebene Aufwärtsbewegung bis auf in der Spitze 27,85 €/MWh am 20.11. und 30.11. ist daher als technische Gegenbewegung in einem nach wie vor intakten Abwärtstrend zu werten. Der Rückfall unter das mittlere Bollinger Band und das 38,2% Fibonacci Retracement bei 27,51 €/MWh ist dabei ebenso bearish zu deuten, wie der sich in Kontraktion befindliche MACD, der kurz vor der Ausbildung eines Verkaufssignal steht. Beim RSI ist zudem bei 64 Punkten scheinbar "der Deckel drauf", so dass perspektivisch damit gerechnet werden kann, dass das untere Bollinger Band wieder in den Fokus der Stromhändler gerät. Auf der Oberseite wäre ein Überschreiten der Marke bei 27,85 €/MWh zunächst bullish zu werten. 
 

Der TTF Cal 17 Gasfuture verzeichnete am 12.11. das letzte Allzeittief bei 16,45 €/MWh. Die daraufhin einsetzende Aufwärtsbewegung trug den Kontrakt bis auf 18,23 €/MWh. Hier befindet sich das 61,8% Fibonacci Retracement  der Verkaufswelle mit Beginn Anfang Oktober bei 19,30 €/MWh in Kombination mit dem oberen Bollinger Band, welches intraday kurzzeitig angetestet aber sofort wieder für Verkäufe genutzt wurde. Nach dem Down-Gap von letzter Woche Donnerstag und dem anschließenden Rückfall unter das 38,2% Fibonacci Retracement bei 17,54 €/MWh gilt es nun, als nächste Hürde, das mittlere Bollinger Band bei 17,36 €/MWh nach unten hin zu durchbrechen. Ein Test der großen Aufwärtskurslücke vom 16.11. bei ca. 17 €/MWh (obere Gap-Kante) dürfte die Folge sein, bis die untere Gap-Kante bei 16,65 €/MWh ins Händlervisier gerät. Diese Negativsichtweise speist sich zusätzlich aus dem frischen Verkaufssignal des RSI. Auf der Oberseite wäre ein Schließen der Abwärtskurslücke bei 17,88 €/MWh (obere Gap-Kante) und dem damit einhergehenden Überschreiten des 50% Fibonacci Retracements als kurzfristig bullish einzustufen. 

Das API#2 Kohle Frontjahr befindet sich weiterhin in einem mustergültigen Abwärtstrend bestehend aus der Abfolge fallender Hoch- und Tiefpunkte. Zum Ende der vergangenen Woche gelang es den Kohlebären, das zweifach getestete Tief bei 45,70 USD/t (siehe Halbkreismarkierungen) nach unten hin zu durchbrechen. Damit wird der Abwärtstrend charttechnisch weiter fortgesetzt. Im Dunstkreis dieser negativen Weichenstellung ist allerdings auffällig, dass der RSI eine positive Divergenz zum abwärtsgerichteten Kursverlauf aufweist. Dies geschieht dann, wenn neue Kurstiefs des Basiswertes nicht mehr vom Indikator nachgezeichnet werden. Sichtbar wird diese positive Divergenz durch die steigende in schwarz gestrichelte Trendgeraden im Subchart des RSI. Dieses Warnsignal seitens des Index würde konterkariert, wenn dieser unter den Wert von 24,4 zurückfällt. Bis dahin besteht das erhöhte Risiko schnell einsetzender technischer Gegenbewegungen bei API#2 Kohle Frontjahr.

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