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MarketRecap (27.03.2020): Energiemärkte auf Achterbahnfahrt

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Der Dow-Jones-Index gewann 6,4 Prozent auf 22.552,17 Punkte, obwohl mit rekordhohen 3,3 Mio. Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung die Corona-Krise die USA fest im Griff hat. Auch der deutsche DAX legte abermals zu und konnte die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten auf Schlusskursbasis überwinden: Mit +1,3 Prozent schloss er bei 10.000,96 Zählern.

 

Der Preisverlauf an den Energiemärkten gestaltete sich am Donnerstag als Achterbahnfahrt. Zunächst ging es beim CO2-Dez-20 Kontrakt im Gleichklang mit schwächeren Finanzmärkten am Vormittag bergab. Das Tagestief lag zur Mittagszeit bei 16,37 Euro/t CO2, nachdem die Märkte um 8 Uhr bei 17,30 Euro/t CO2 eröffneten. Immerhin ein Preisabschlag von 5,5 Prozent in nur 4 Handelsstunden. Ab 12 Uhr setzte dann die Erholung ein und das Dez-20 Zertifikat stieg bis zum Ende des Tages im Schlusskurs um 5,7 Prozent auf 17,33 Euro/t CO2 an. Die Tagesverluste wurden also komplett negiert. Im Vergleich zum Vortagesschlusskurs von 17,55 Euro/t CO2 bleibt allerdings ein Minus von 1,1 Prozent in den Büchern der CO2-Händler zurück. Wie Montel im Rahmen einer Analystenumfrage berichtet, werden die EUA-Preise im Laufe des Jahres 2020 im Durchschnitt zwischen 18 und 22 Euro/t CO2 erwartet. Das sind bis zu 8 Euro/t CO2 weniger im Vergleich zu früheren Prognosen von Anfang des Jahres. Analysten haben errechnet, dass die CO2-Emissionen aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus voraussichtlich zwischen 86 und 130 Mio. Tonnen im Jahr 2020 sinken werden.

Eine ähnliche Preisentwicklung, wie die oben geschilderte bei den Emissionsrechten, durchlebte auch das Strom Frontjahr Base. Dieses wurde im Tagestief bei 34,90 Euro/MWh gehandelt, um dann am Ende auf einer 35,45 Euro/MWh aus dem Handel zu gehen. Die Tagesveränderung ist mit 0,5 Prozent etwas schwächer im Vergleich zum Vortag. Die fundamentale Datenlage am kurzen Ende der Terminmarktkurve bleibt weiter schwach. Der Aprilkontrakt Base fiel um 5,7 Prozent auf 17,40 Euro/MWh. Eine ähnlich schwache Entwicklung wurde beim Q2 2020 Base festgestellt. Diese fiel um 3,7 Prozent auf 20,70 Euro/MWh. Die Gründe für diesen starken Abverkauf am kurzen Ende der Stromterminmarktkurve liegen in den geplanten „Shutdowns“ zur Vermeidung der Ausbreitung des Coronavirus, wodurch die Produktion im produzierenden Gewerbe in Deutschland weitestgehend zum Erliegen kommt. Der Mai-Kontrakt wird noch mit einer Prämie zum April von knapp 3 Euro/MWh gehandelt, was in den vergangenen Jahren im Spot-Settlement bisher nicht beobachtet werden konnte. Die Marktteilnehmer gehen folglich davon aus, dass die Produktion im Mai wieder hochgefahren werden kann. Wir wollen es hoffen! Denn falls nicht, dürfte der Abverkauf an den Finanz-, CO2-, Strom- und Gas-Märkten in die nächste Runde gehen.

Das TTF Gas Frontjahr verlor am Donnerstag im Vergleich zum Vortag 1 Prozent auf 12,35 Euro/MWh. Auch am Gasmarkt steht das kurze Ende der Terminkurve stärker unter Druck. Wie Refinitiv berichtet, könnte der Sommerkontrakt beim TTF Gas bis auf 6 Euro/MWh fallen. Zuletzt wurde der Kontrakt, welcher ab April für 6 Monate in die Lieferung geht, am OTC-Markt bei 7,93 Euro/MWh gehandelt. Etwas schwächer, aber zuletzt der klare Outperformer, zeigte sich das API#2 Kohle Frontjahr. Dieses verlor im Tagesvergleich 0,6 Prozent und ging bei 57,75 US-Dollar/t aus dem Handel. 

 

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