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Premium-Analyse zum Strom Frontjahr Base - EnergyCharts-WeeklyTrading

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EnergyCharts-WeeklyTrading – Strom

Im Fokus - Strom Frontjahr Base mit Schlusskursen vom 20.10.2017                                   

Rückblick

Das Strom Frontjahr im Base beendete die 42. Kalenderwoche am OTC-Markt bei 35,90 €/MWh. Nach einem Stand bei 36,10 €/MWh am Freitag, den 13.10.2017, war somit ein Preisnachlass von 0,2 €/MWh bzw. minus 0,5 % zu verzeichnen. Das Wochenhoch lag am Donnerstag bei 37,15 €/MWh, womit intraday ein neues Jahreshoch verzeichnet werden konnte. Aufgrund von Gewinnmitnahmen und im Zuge schwächerer Kohle- und CO2-Preise fielen die Notierungen zum Ende der Woche am Freitag wieder unter das alte Hoch vom 14.09. bei 36,85 €/MWh zurück, wodurch das Wochentief am gleichen Tag bei 35,77 €/MWh ausgebildet wurde.

Die Volatilität bleibt damit tendenziell weiter hoch, auch wenn diese im Vergleich zum Monatsanfang Oktober gemessen am Average True Range Indikator (ATR) wieder rückläufig ist. Die ATR ist ein Indikator, der die Schwankungsbreite von Rohstoff- und Terminmärkten abbildet. Das Besondere an diesem Indikator ist die Berücksichtigung von Gaps (Kurslücken). Bei einer hohen ATR könnte bei einer Positionsnahme eine "großzügigere" Stoppsetzung angebracht sein, um nicht von den aktuell vorherrschenden hohen Schwankungen des Marktes ausgestoppt zu werden, obwohl der Händler eigentlich auf der richtigen Marktseite gelegen hätte.

Ausblick

Technische Analyse des Wochencharts (physisch, nicht rollierend)

Das Strom Frontjahr Base befindet sich seit seinem Tiefpunkt bei 19,90 €/MWh im Februar 2016 in einem intakten primären Aufwärtstrend. Dabei wurden markante Verlaufstiefs markiert, die auf immer höheren Niveaus ausgeprägt wurden. Diese Tiefpunkte liegen bei 24,1 €/MWh, 25,25 €/MWh, 28,61 €/MWh und 34,20 €/MWh (siehe Wochenchart 1), welche für die weitere zukünftige Kursentwicklung nun wichtige Unterstützungsmarken darstellen.

Im Zuge dieses Aufwärtstrends unternahm der Kontrakt im Juli dieses Jahres einen neuen Versuch, die bis dahin für die weitere Kursentwicklung entscheidende Widerstandsmarke bei 31,50 €/MWh nach oben hin zu durchbrechen. Dieser Durchbruch verlief allerdings nur sehr zaghaft und schon in der Folgewoche fielen die Notierung wieder unter 31,50 €/MWh zurück. In den zwei Folgewochen wurden allerdings längere untere Schatten bei den Wochen-Kerzen ausgebildet, was in der Candlestick-Theorie Kaufdruck erkennen lässt (kleine Hammer-Kerzen).

In der KW 32 gelang dem Frontjahr dann der nachhaltige Ausbruch über diesen markanten Widerstand, welcher nun einen für die langfristige Kursentwicklung sehr entscheidenden Support-Bereich bildet, sollten die Kurse noch einmal in diese Region fallen. Mit dem Ausbruch über die Marke bei 31,50 €/MWh erfolgte auch die Herausnahme des bis dahin letzten Verlaufshochs bei 31,98 €/MWh, wodurch auf Wochenschlusskursbasis ein neues Investmentkaufsignal etabliert wurde. Seitdem steigen die Notierungen stetig weiter an und haben bis zum Hoch bei 37,15 €/MWh in der vergangenen Woche an Aufwärtsmomentum hinzugewonnen. Dieses Momentum könnte nun jedoch ins Stocken geraten, denn die Spread-Differenz zur 38-Wochenglättung erreichte in den vergangenen Wochen Werte von ca. 5 €/MWh (siehe Subchart in Abbildung 1). Eine Konsolidierung bzw. eine Phase mit zunächst weiter seitwärts gerichteten Preisen sollte daher nicht verwundern. Zudem ist auf Wochenschlusskursbasis erneut, wie auch schon in den Vorwochen, ein Shooting-Star-Candle ersichtlich, was Aufschluss darüber gibt, dass den Bullen in der Region um 37 €/MWh die Kaufkraft entzogen wird.

Fazit zur Wochenchart-Analyse

Das Strom Frontjahr Base befindet sich weiterhin in einem intakten primären Aufwärtstrend. Um neues Aufwärtsmomentum zu entfachen, ist ein Wochenschlusskurs oberhalb von 37 €/MWh (idealerweise über 37,15 €/MWh) erforderlich. Der Weg zur psychologischen Marke von 40 €/MWh wäre dann freigesetzt.

Solange sich zum Ende einer Handelswoche jedoch immer wieder die Bären durchsetzen können und den Markt in dieser Region abverkaufen, bleibt die Chance auf eine Konsolidierung in diesem Bereich bestehen.

Fällt das Strom Frontjahr Base unter das letzte Verlaufstief bei 34,20 €/MWh auf Wochenbasis zurück, könnte sich eine Korrektur abzeichnen, die bis in den Bereich des mittleres Bollinger Bandes und des grünen Aufwärtstrends führt (Region um 33 €/MWh).

Zwischen den Grenzen 34,20 €/MWh auf der Unter- und 37 €/MWh auf der Oberseite ist der Kontrakt aufgrund der Shooting-Star-Candles auf Wochenbasis zunächst mit neutral zu bewerten.

Relevante langfristige Unterstützungen und Widerstände

Widerstände

40,00 €/MWh (psychologische Marke)
37,15 €/MWh (letztes Verlaufshoch)

Unterstützungen

34,20 €/MWh (letztes Verlaufstief)
ca. 33 €/MWh (Region mittleres Bollinger Band)
31,50 €/MWh (mehrfacher Widerstand wird zur Unterstützung, 38-Wochen SMA)

 

Technische Analyse des Tagescharts (physisch, nicht rollierend)

Im Tageschart 2 des physischen Strom Frontjahr Base Kontraktes ist die Kursentwicklung seit August dieses Jahres dargestellt. Der grüne, braune und schwarze Aufwärtstrend sind allesamt nach wie vor intakt, was allerdings nicht mehr für den steilen blauen Aufwärtstrend gilt, der Ende September nach unten hin durchbrochen wurde. Die Bären konnten das daraufhin etablierte Shortsignal jedoch nicht in weiter fallende Preise ummünzen und die Notierungen orientierten sich entgegen charttechnischer Erwartungen an der braun gestrichelten Aufwärtstrendlinie wieder Richtung Norden.

Am Mittwoch vergangener Woche gelang ein Tagesclose bei 36,90 €/MWh und damit oberhalb des bis dahin vorherrschenden Jahreshochs bei 36,85 €/MWh, was trendanalytisch bullish interpretiert werden sollte. Am Donnerstag wurde dieses Signal zunächst in weiter steigende Preise übertragen, die sich jedoch auf Tagesschlusskursbasis nicht manifestieren konnten. In der Folge schloss der Markt unter dem Vortagestief, womit ein Outside Bar zu Buche schlägt, eine Erweiterung des Bearish Engulfing Candlestick Musters. Unter Trading-Gesichtspunkten wurde damit ein kurzfristiges Short-Signal am oberen Bollinger Band etabliert, was für gewöhnlich weitere Verluste nach sich ziehen kann, wie sich am Folgetag auch gezeigt hat (siehe Kreismarkierung).

Am Freitag kamen die Notierungen dann am schwarz gestrichelten Aufwärtstrend, dem mittleren Bollinger Band und am Verlaufshoch vom 05.10. bei 35,65 €/MWh zum Stehen (siehe rosa Markierung). In dieser Region haben die Bullen nun die Möglichkeit, sich im übergeordneten Aufwärtstrend wieder zurück zu melden. Gelingt eine Stabilisierung in diesem Umfeld, besteht die Chance auf erneut steigende Preise in Richtung hellblauem Widerstandsgürtel (siehe Chart 2). 

Ein Tagesclose unterhalb von 35,65 €/MWh sollte allerdings die Bären weiter ermutigen und die Kurse bis zum braun gestrichelten Aufwärtstrend und im Anschluss 34,80 €/MWh fallen lassen können. Hier sind zwei Verlaufstiefs der letzten Wochen ausfindig zu machen und dort angekommen dürfte Kaufkraft erwartet werden können.

Für die weitere Kursentwicklung ist es zudem noch interessant festzustellen, dass sich sowohl beim MACD als auch RSI Indikator negative Divergenzen zum Kursverlauf abgezeichnet haben, die dadurch gekennzeichnet sind, dass Kurshochs des Underlyings nicht mehr von entsprechenden Indikatoren-Pendants begleiten werden. Divergenzen deuten allgemein auf eine Schwäche im vorliegenden Trend hin.   

Fazit zur Tageschart-Analyse

Das Strom Frontjahr Base befindet sich auch im Tageschart in einem intakten Aufwärtstrend. Die primären und sekundären Trends sind nach wie vor bullish ausgerichtet.  Eine für die nächsten Tage entscheidende Weichenstellung ist am derzeitigen Support-Niveau bei 35,65 €/MWh ausfindig zu machen. Ein Schlusskurs darunter würde weitere Kursverluste nach sich ziehen können. Stabilisieren sich die Notierungen jedoch oberhalb dieser Marke, besteht die Chance auf einen erneuten Angriff in Richtung Jahreshochs (blaue Widerstandsbarriere). Mit Blick auf die negativen Divergenzen der Indikatoren scheint die generelle Aufwärtstrenddynamik jedoch abzunehmen. 

Relevante mittelfristige Unterstützungen und Widerstände

Widerstände

40,00 €/MWh (psychologische Marke)
37,15 bis 36,70 (Widerstandsgürtel)

Unterstützungen

35,65 €/MWh (Verlaufshoch, Aufwärtstrend und mittleres Bollinger Band)
34,80 €/MWh (Verlaufstief)
34,20 €/MWh (Verlaufstief)
33,85 €/MWh (zweifacher Widerstand wird zur Unterstützung) 

 

Technische Analyse des Stundencharts – Trading (physisch, nicht rollierend)

Im Stundenchart des Strom Frontjahr Base Kontraktes ist der starke Abverkauf seit dem neuen Jahreshoch bei 37,15 €/MWh von Donnerstag letzter Woche ersichtlich. Eingeleitet wurde diese ungebremste und bisher noch nicht korrigierte Verkaufswelle der letzten beiden Handelstage durch zwei Shooting Star Kerzen an der oberen Trendkanalbegrenzung und einem anschließenden Down-Gap zurück in den Aufwärtstrendkanal. Der Preisverfall führte die Notierungen am Freitag wieder bis an die untere Trendkanalbegrenzung hinab, die nach wie vor umkämpft wird und noch nicht aufgegeben werden sollte. Der Ausbruch nach unten ist noch nicht nachhaltig und die Kurse sind bereits entsprechend weit gefallen, was ein Blick auf den RSI im Subchart deutlich macht. Eine Gegenbewegung nach oben könnte sich hier einstellen.

Gelingt eine Stabilisierung oberhalb von 36 €/MWh und ein damit verbundener Wiedereintritt in den Aufwärtstrendkanal, ist kurzfristig ein Preisanstieg bis auf 36,40 €/MWh anzunehmen. Oberhalb dieser Marke treten die Notierungen dann wieder in den hellblauen Widerstandsgürtel aus dem Tageschart ein. Der Kampf zwischen Bulle und Bär sollte in dieser Region spannend bleiben.

Gelingt den Bullen der Wiedereintritt in den Aufwärtstrendkanal nicht und fallen die Notierungen unter 35,65 €/MWh und im Anschluss 35,40 €/MWh auf Stundenbasis zurück, dürften sich die Bären unterhalb des 61,8 % Fibonacci Retracements ermutigt fühlen, die Kurse wieder in Richtung 34,80 €/MWh zu treiben. Unterhalb von 34,80 €/MWh verstärkt sich das Verkaufsinteresse in Richtung 34,20 €/MWh, den Ursprung des aktuell noch gültigen Aufwärtstrendkanals.

Relevante kurzfristige Unterstützungen und Widerstände

Widerstände

37,15 bis 36,70 (Widerstandsgürtel)
36,45 €/MWh (23,6 % Retracement und zweifache Verlaufsspitze)
36,00 €/MWh (38,2 % Retracement)

​Unterstützungen

35,6 €/MWh (50 % Retracement und Stauungszone)
35,40 €/MWh (Verlaufstief und darunter 61,8% Retracement)
34,80 €/MWh (Region mit mehrfachen Verlaufstiefs)
34,20 €/MWh (Beginn Aufwärtstrendkanal) 

 

Gesamtfazit

Das Strom Frontjahr Base befindet sich in einem intakten primären und sekundären Aufwärtstrend. Die mittel- bis langfristige Perspektive ist damit weiter bullish zu interpretieren, solange die wichtigen Unterstützungen aus der Wochenchart-Analyse nicht unterschritten werden. Im Tageschart sind die Aufwärtstrends weiterhin gültig, es zeichnet sich jedoch ein nachlassendes Aufwärtsmomentum ab. Zudem sind negative Divergenzen in den Indikatoren erkennbar, was Trendschwäche vermuten lässt. Vergangene Woche wurde zwar noch ein neues Hoch erzielt, allerdings konnte sich dieses nicht nachhaltig behaupten. Der kurzfristige Trend ist folglich volatil seitwärts bis leicht steigend zu interpretieren. Die Chancen auf der Longseite erscheinen daher weiterhin ein besseres Chance-Risiko-Profil bereit zu halten. Bitte achten Sie auf die genannten Unterstützungen und Widerstände, sie könnten entscheidende Marken für die weitere Kursentwicklung darstellen. Setzen Sie zudem bei Ihren Handelsaktivitäten selbständig Ihren Stopp in Abhängigkeit von Ihrer Positionsgröße und Ihres zur Verfügung stehenden Risikokapitals!

 Die Charts werden mit Tradesignal erstellt, Daten aus Thomson Reuters Eikon.

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Autor: Stefan Küster

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