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Strom Frontjahr Base eröffnet Handelswoche mit Downgap...

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Die neue Handelswoche hat am Strommarkt direkt mit einem Paukenschlag begonnen. Denn überraschenderweise startete das Strom Frontjahr Base an der EEX mit einem 0,75 €/MWh Downgap. Während der Last Trade am Freitag noch bei 30,45 €/MWh lag, wurde der First Trade am gestrigen Montag auf einer 29,70 €/MWh fixiert. Und dies vor dem Hintergrund eines bei über 50 €/MWh liegenden Spotpreises im Base für Lieferung Montag. Hier hätte nun durchaus auch das Gegenteil passieren können, aber ebenfalls überraschend wurde auch die KW 42 im Base aufgrund milderer Temperaturprognosen wieder gut einen Euro tiefer gehandelt.

Ohne Zweifel, in Frankreich gibt es von Seiten der Spotpreise klare Knappheitssignale und wenn es mal richtig kalt wird, dann sollten wir auch noch höhere Notierungen als 71,21 €/MWh im Base und 79,68 €/MWh im Peak zu Gesicht bekommen (Preise für Lieferung heutiger Dienstag in Frankreich). Unklar ist jedoch, in wie weit dies am Terminmarkt durch entsprechende Risikoprämien auf den November, Dezember und Q1 17 bereits eingepreist ist? Und was passiert, wenn es nun doch etwas milder und windiger wird? Wie weit kommen dann die Preise am kurzen Ende zurück und wie reagiert das Frontjahr darauf?

Die Lage ist und bleibt angespannt und im weiteren Handelsgeschehen des gestrigen Tages konnten sich die Strom-, Gas- und CO2-Preise ölbedingt vom Eröffnungsschock erholen. Das Strom Frontjahr Base tendierte in Richtung der oberen Gapkante und es ging im High bis auf 30,35 €/MWh hinauf.

Die bullishen Ölpreise vermochten es jedoch nicht, die Kohlepreise weiter mit nach oben zu ziehen. Nach einem kurzen Luftholen bis auf 51,30 $/bbl machten die Brentpreise im Handelsverlauf ein neues Hoch und setzten damit ihren Aufwärtstrend der vergangenen Tage weiter fort. Dabei schafften die Notierungen aber noch nicht den Sprung über die Nackenlinie bei 54,30 $/bbl, um die untere Umkehr in Form einer inversen SKS zum Abschluss zu bringen (um zur letzten Brent-Analyse auf EnergyCharts zu gelangen, bitte hier klicken).

Während also die Ölpreise weiter anzogen, wurde die Bid-Seite im API#2 Kohle Frontjahr nahezu simultan nach unten korrigiert. Die Korrelation, auf die wir in unserer letzten Analyse vergangener Woche noch aufmerksam machten, scheint zu schwinden. Aber ob dies auch oberhalb von 54,30 $/bbl so bleibt, muss abgewartet werden.  

Das Strom Frontjahr Base befand sich gestern also im Spannungsfeld zwischen steigenden Ölnotierungen auf der einen und fallenden Kohlepreisen auf der anderen Seite. Ein Schauspiel, was man in dieser Form auch nicht oft zu sehen bekommt. Die bearishen Kohlepreise haben am Ende des Tages das Rennen für sich entschieden und das Strom Frontjahr Base fiel wieder unter 30 €/MWh zurück (Last Trade 29,90 €/MWh, Settlement 30,20 €/MWh). 

Das Strom Frontjahr Base hat den gestrigen Montagshandels mit einem Downgap eröffnet (siehe blaue Rechteckmarkierung im Chart). Wie in Chart 1 ersichtlich wird, wurde damit der seit Mitte September etablierte Aufwärtstrend einer harten Bewährungsprobe unterzogen und punktgenau getestet. Ein nachhaltiger Trendbruch ist „bisher“ jedoch nicht erfolgt, so dass der steile Aufwärtstrend weiterhin Gültigkeit besitzt.

Nichtsdestotrotz wird das Downgap die Bullen in Alarmbereitschaft versetzen, denn aus charttechnischer Sicht ist dies als ein ernsthaftes Warnsignal zu werten. Die Chancen stehen damit nicht schlecht, dass sich der Markt nun kurzfristig von den Turbulenzen der vergangenen Wochen erholt. Um dies zu gewährleisten, ist jedoch ein nachhaltiger Bruch der steilen Trendgeraden erforderlich.

Von Seiten der technischen Indikatoren zeichnet sich zunehmend Schwäche ab. Der stark im positiven Bereich überdehnte MACD nähert sich von oben wieder seiner Triggerlinie an und auch der RSI fällt in Richtung 70er Signalmarke zurück. Aber auch hier kann für die Bären noch keine Entwarnung gegeben werden. Denn weder MACD noch RSI haben zum Ende des Tages klare Verkaufssignale produziert. Und um es an dieser Stelle deutlich hervorzuheben: Wir sprechen hier zum jetzigen Zeitpunkt von der Möglichkeit einer technischen Korrektur in einem sich neu etablierenden Bullenmarkt und nicht von einer Trendwende nach unten. Sollten sich jedoch die Anzeichen dafür mehren, erfahren Sie es natürlich zeitnah hier auf EnergyCharts.de.
 

Der Strom Frontjahr Base Stundenchart visualisiert eindrucksvoll die gestrige charttechnische Pattsituation zwischen Bulle und Bär (siehe Rechteckmarkierung). Die erste Stunde des Handelstages eröffnete im Dunstkreis der steigenden Trendgeraden. Von hier aus konnte sich das Strom Frontjahr zunächst bis zur unterschrittenen und wieder fallenden 50-Stunden-Glättung erholen und den Versuch starten, dass Eröffnungsgap von 0,75 €/MWh zu schließen, was in der Spitze bei 30,35 €/MWh nur knapp misslang. Der Verkaufsdruck setzte bereits früher ein, was als Schwächesignal gewertet werden kann. Auf der Oberseite drückten die durch das Gap unterschrittene fallende 50-Stunden-Glättung (EMA), die obere Gapkante bei 30,45 €/MWh und das fallende mittlere Bollinger Band (20-Stunden-SMA) gemeinsam auf die Preise.

Können sich die Notierungen im heutigen Handel weiter oberhalb der Aufwärtstrendlinie etablieren und wird die gerade beschriebene Kumulationszone und insbesondere die obere Gapkante bei 30,45 €/MWh überschritten, dürfte es auch wieder zügig in Richtung 32 €/MWh-Marke hinauf gehen. Die im Tageschart erwähnte erforderliche technische Korrektur wäre damit zu den Akten zu legen.

Setzen sich jedoch die Bären durch und gelingt ein Bruch des Aufwärtstrends, können durchaus wieder Kursphantasien in Richtung 28,8 €/MWh formuliert werden, denn die eingangs erwähnte überfällige Korrektur im Tageschart nimmt dann Fahrt auf. Bei 28,80 €/MWh haben wir es allerdings mit einer wichtigen Unterstützungsmarke zu tun, auf welcher Kaufinteresse entstehen dürfte. Ein Unterschreiten auch dieser Marke würde im Gegenzug ein weiteres Verkaufssignal erzeugen und die Preise dürften dann auch noch stärker Richtung Süden tendieren.        

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Autor: Stefan Küster

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