Blogeintrag

Strom Frontjahr Base mit Jahresendrally?

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Gestern Abend einigten sich die Mitglieder der OPEC auf eine Öl-Förderkürzung und trieben den Preis im Vergleich zum Tief bei 45,92 USD/bbl von 18 Uhr am Vorabend um knapp 10% im Tagesverlauf in die Höhe. Schon um die Mittagszeit wurden Meldungen bekannt gegeben, dass eine Einigung am Ende der Verhandlungen am Abend wahrscheinlich sei. Nach der tatsächlichen Bekanntgabe der Förderkürzung um 17:30 Uhr von ca. 3% bzw. 1,2 Millionen Barrel pro Tag stiegen die Notierungen nur noch mäßig an (siehe Chart 1). Einen Reuters Artikel zu dem Thema finden Sie hier: http://www.reuters.com/article/us-global-oil-idUSKBN13O06N

Die Preisentwicklungen „unserer“ Energie-Commodities Strom und Gas reagierten auf das bullishe Treiben des schwarzen Goldes zunächst kaum. Nachdem das Strom Frontjahr Base noch mit einen Down-Gap von 0,27 €/MWh bei 30,90 €/MWh in den OTC-Markt gestartet war (siehe hellblaue Flächenmarkierung in Chart 2), wurden die höheren Ölpreise von zu dem Zeitpunkt schon über 3% nahezu ignoriert. Erst mit dem Überschreiten des mittleren Bollinger Bandes und der oberen Gapkante der Eröffnungskurslücke bei 31,17 €/MWh kam deutlichere Kauflaune auf.

Mit einem gestrigen Last Trade bei 31,75 €/MWh am OTC-Markt wurde auch das vorgestern zunächst wieder massiv abverkaufte Zwischenhoch bei 31,60 €/MWh überschritten. Damit kommt es „eigentlich“ zu einem kurzfristigen Kaufsignal in Richtung 32,20 €/MWh (siehe Chart 2), wenn hierbei nicht ein kleiner „Börsen-Haken“ wär. Denn interessanterweise geht dieses Signal nicht Hand in Hand mit dem an der EEX gehandelten Strom-Future für das gleiche Produkt. Denn an der EEX hat die Marke von 31,60 €/MWh bisher prima Widerstand leisten können und wurde eben nicht nach oben hin überschritten (siehe Pfeilmarkierung in Chart 3). Charttechnisch kommt es an der EEX also zunächst nicht zu einem Kaufsignal und es bleibt abzuwarten, wie der Markt heute eröffnen wird. Gelingt jedoch auch an der EEX die Herausnahme des Widerstandes bei 31,60 €/MWh, dürfte es an der Börse ebenfalls zu einem Kaufsignal in Richtung 32,20 €/MWh kommen.

Fällt das Strom Frontjahr Base im Anschluss jedoch aufgrund eines erneuten Fake-Outs wieder in die seitliche Schiebezone zwischen 31,60 €/MWh auf der Ober- und 30,60 €/MWh auf der Unterseite zurück, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Preisrutsch in Richtung unteres Bollinger Band bzw. Unterkante der aktuellen kurzfristigen Trading-Range. Unterhalb von 30,60 €/MWh dürften die Bären dann wieder energischer die Kontrolle übernehmen und den Markt in Richtung 30 €/MWh treiben können (siehe Chart 2).

Was jedoch unterhalb von 30 €/MWh passieren könnte, verrät uns wiederum ein Blick auf den Tageschart in Chart 4. Denn hier wird ersichtlich, dass das Strom Frontjahr Base die Chance auf eine obere Umkehr in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation besitzt. Diese ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht komplettiert, womit sich die Strombären noch in Geduld üben sollten. In der derzeitigen charttechnischen Gemengelage würde erst ein Rutsch unter die Marke von 30 €/MWh sowohl aus psychologischen wie auch formationstechnischen Gründen den finalen Startschuss für weiter fallende Preise geben. Aus mittelfristiger Sicht des Tagescharts ist also alles zwischen 32,20 €/MWh auf der Ober- und 30 €/MWh auf der Unterseite mit neutral einzustufen.

Fällt jedoch die Marke von 30 €/MWh den Bären zum Opfer, dürften Preisnachlässe in Richtung 28,8 €/MWh anzunehmen sein. Hier wartet allerdings eine massive Unterstützungsmarke, die nicht so ohne weiteres unterschritten werden sollte. Diese Marke fungierte in den Monaten Juni und Juli dieses Jahres als ernstzunehmende Widerstandszone, wodurch es hier zu deutlichem Kaufinteresse kommen sollte.

Aufgrund der Formationshöhe der oberen Umkehr in Form der soeben beschriebenen SKS, dürfte jedoch ein Unterschreiten dieser „Make-Or-Break-Marke“  im Fall der Fälle im Bereich des Möglichen erscheinen. Stärkere Verkaufsimpulse in Richtung 200-Tagelinie (SMA) dürften dann einkalkuliert werden können.

Wie oben bereits erwähnt, würde die aktuelle Gefahrenstufe „rot“ für die Bullen auf „gelb“ springen, wenn es den Long-Positionierten gelingt, das Strom Frontjahr Base wieder über die Marke von 32,20 €/MWh bzw. das mittlere Bollinger Band - aktuell bei 32,49 €/MWh verlaufend - zu treiben. Denn dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass aus der aktuell laufenden technischen Gegenbewegung des Abverkaufs seit dem Jahreshoch ein erneuter Anlauf in Richtung 35,80 €/MWh losgetreten wird.

 

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Autor: Stefan Küster

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