Blogeintrag

Strom Frontjahr Base - Unterstützung bei 23,90 €/MWh erneut im Fokus/Update: Brent Crude

(Abbildungen nur für eingeloggte Nutzer sichtbar - siehe weitere Hinweise unten)

In unserer letzten Analyse zum Energiemarkt vom 02.05. Strom Frontjahr Base und Brent Crude - Geht den Bullen die Luft aus? betonten wir die Wahrscheinlichkeit nachlassender Kaufkräfte für das Strom Frontjahr Base (und den Ölmarkt), da wir davon ausgingen, dass die Distributionsphase der letzten panikartigen Hausse abgeschlossen sein dürfte. Wir sahen einen ersten Sell-Trigger im Strom-Stundenchart unterhalb von 24,55 €/MWh mit Kursziel 23,90 €/MWh.

An diesen Fahrplan hat sich der Strom Future zunächst gehalten und verlor zeitnah bis zur besagten Unterstützungsmarke an Wert. Dort angekommen wurde zwar mit Gegenwehr seitens der Bullen gerechnet, es kam jedoch ein bemerkenswertes und über den Erwartungen liegendes Kaufinteresse auf, so dass das Strom Frontjahr Base eine relative Stärke gegenüber anderen Commodities bewies, insbesondere Brent. Die Marke von 23,90 €/MWh wurde folglich massiv gekauft, so dass dieser zweite Sell-Trigger (bisher) noch nicht aktiviert werden konnte.

Damit musste die zunächst ins Auge gefasste obere Umkehr in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation resultierend aus dem Strom Stundenchart zu den Akten gelegt werden. In der Spitze ging es letzte Woche sogar wieder hinauf bis auf 25,45 €/MWh, womit die rechte Schulter, vermutlich auch aufgrund der mangelenden Liquidität wegen des Feier-/Brückentages, überschritten wurde. Ein neues Hoch über der Marke von 26,50 €/MWh konnte allerdings nicht markiert werden, womit die bearishen Vorgaben aus der eingangs erwähnten Distributionsphase noch Bestand haben dürften.

Nach dem Shooting-Star auf Wochenbasis in der Vorvorwoche, zeichnet sich in der vergangenen Woche ein High-Wave-Candle mit kleinem Kerzenkörper und längeren oberen und unteren Schatten ab (siehe Chart 1). Diese Ein-Kerzen-Formation führt dem Betrachter die hohe Unsicherheit des Marktes bezüglich des Fortbestehens der Rallye eindrucksvoll vor Augen. Damit bleiben die durch den Shooting-Star eingeleiteten Risikofaktoren für die Strombullen  grundsätzlich bestehen. Der Kampf zwischen Bulle und Bär ist damit noch nicht entschieden. Ein erneuter Test der Unterstützungsmarke von 23,90/80 €/MWh dürfte damit in den nächsten Handelstagen ins Haus stehen.  

Fällt die Marke von 23,90/80 €/MWh den Bären zum Opfer, sollten rasche Kursabschläge bis in den Bereich von zunächst 23,35/25 €/MWh nicht verwundern, bis die wichtige Support-Zone von 22,65 €/MWh in den Fokus der Händler rückt (siehe Chart 2). Es ist allerdings damit zu rechnen, dass diese Unterstützungsmarke hohes Kaufinteresse bereithält und das ein Unterschreiten nur schwer zu bewerkstelligen sein dürfte. Ab hier hätte der Markt durchaus wieder die Chance zu steigen. Die Bullen dürften diesen Support also nicht so ohne weiteres preisgeben wollen und Notierungen oberhalb von 22,65 €/MWh sollten weiterhin als tendenziell mittelfristig bullish interpretiert werden.

Fällt jedoch auch diese Marke, dürfte das Allzeittief bei 20,65 €/MWh in greifbare Nähe rücken können. Aber ob damit der langfristige Abwärtstrend unterhalb von 20,65 €/MWh fortgesetzt werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen.

Etwas bullisher würde es in der aktuellen Gemengelage wieder, wenn es den Bullen gelingt, diverse Hochpunkte der kürzeren Vergangenheit aus dem Spiel zu nehmen. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Bereiche von 24,70 /75 €/MWh und im Anschluss das eingangs erwähnte Hoch der letzten Woche bei 25,45 €/MWh (siehe Strom Stundenchart 3).

Warm anziehen sollten sich die Bären hingegen, wenn die abwärts gerichtete Trendgerade überschritten und das in der Analyse vom 02.05. erwähnte Opening-Down-Gap zu Jahresanfang geschlossen würde. Dies ist der Fall, wenn die obere Gapkante bei 26,61 €/MWh auf Tagesschlusskursbasis aus dem Spiel genommen wird. Gelingt den Bullen dieser Befreiungsschlag, müssten die jüngsten Preisnachlässe als trendbestätigende Konsolidierung  betrachtet werden und die sich charttechnisch abzeichnende untere Umkehr würde mehr und mehr Gestalt annehmen. Das Strom Frontjahr Base hätte dann die Chance, den seit Jahren andauernden Leidensweg zu beenden.

Tendenzen Strom Frontjahr Base

Mittelfristig bearish < 23,80 €/MWh mit Kursziel 23,35 €/MWh und im Anschluss 22,65 €/MWh. Unterhalb von 22,65 €/MWh würde ein Wiedersehen mit dem Allzeittief bei 20,65 €/MWh nicht verwundern. Die Marke von 22,65 €/MWh dürfte zunächst jedoch nur schwer zu durchbrechen sein.

Kurzfristig bullish > 24,75 €/MWh mit Kursziel 25,45 €/MWh und im Anschluss 26,50 €/MWh. Oberhalb von 26,61 €/MWh würde es auch langfristig bullisher.

Im Update: Brent Crude bestätigt obere Umkehr in Form einer SKS!

In unserer letzten Analyse zum Brent Crude Frontmonatskontrakt, der am 29.04. noch bei über 48 USD/bbl notierte, schrieben wir folgendes:

Nachlassendes Aufwärtsmomentum und damit Druck auf den Kohle- und in der Folge Strompreis könnte aus dem Ölmarkt kommen. Trotz nachhaltigem Sprung über die mittlerweile flach verlaufende exponentielle 200-Tage-Linie ist die Aufwärtsdynamik bisher eher verhalten. […]Die Notierungen hätten Luft, bis auf 46,13 USD/bbl zu fallen. Unterhalb der in blau hervorgehobenen Auffangzone um 44,50 USD/bbl würde es jedoch merklich bearisher. Hier wäre dann auch die 200-Tage-Linie aus dem obigen Tageschart unterschritten, was wiederum zu einem Pullback an den langfristigen Abwärtstrend (aktuell bei 40,84 USD/bbl verlaufend) führen sollte. Einen Wiedereintritt in diese rot gestrichelte langfristige Negativlinie aus Juni 2014 sollten die Ölbullen aber in jedem Fall vermeiden. (Klicken Sie hier, um zu dieser Analyse zu gelangen.)

Brent Crude hat sich schlussendlich an diesen Fahrplan gehalten und in der letzten Woche im Tief bis auf 44,19 USD/bbl abgeben. Auf Wochenbasis zeigt sich damit ein, wenn auch nur schwaches, Zwei-Kerzen-Umkehr-Signal in Form eines „Bearish Harami“, was zwingend einer weiteren Bestätigung bedarf.* Das jüngste Unterschreiten des Swing-Highs vom 13.04. bei 44,94 USD/bbl wirkt sich aktuell  nicht wirklich konstruktiv für die Ölbullen aus. Damit einhergehend wurde die exponentielle 200-Tage-Linie wieder unterlaufen, wodurch ein Test des langfristigen Abwärtstrends, aktuell bei ca. 39,60 USD/bbl verlaufend, nun bevorstehen könnte (siehe Brent Tageschart 4).

Aus dem Brent Stundenchart 5 hat sich mittlerweile eine bestätigte obere Umkehr in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet, was weiteres Abschlagspotential  bis auf zunächst ca. 43 USD/bbl und im Anschluss 42,2 USD/bbl bereithalten dürfte. Die negativen Vorgaben aus dieser oberen Umkehr wären allerdings erst bei ca. 40,5 USD/bbl vollständig abgeschöpft (siehe Chart 5).

Die Ölbullen sollten einen Wiedereintritt in den langfristigen Abwärtstrend seit Juni 2014 jedoch in jedem Fall vermeiden. Gelingt dies und drehen die Notierungen zuvor wieder nach Norden ab, dürfte der erfolgte Pullback vom Markt als trendbestätigend bullish interpretiert werden. 

 

 

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