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WeeklyReview CO2 (06.12. bis 12.12.2019) - Verfallstag der Dez-19-Option führte zu starken Kursausschlägen

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Verfallstag der Dez-19-Option führte zu starken Kursausschlägen

Schaut man auf die Kursentwicklung des CO2-Dez-20 Kontraktes, kann auf Sicht von fünf Handelstagen, seit letzter Woche Freitag, festgestellt werden, dass die Preisveränderung marginal ist. Die CO2-Zertifikate gingen auf einer 25,10 Euro/t CO2 letzte Woche Freitag aus dem Handel der KW 49 und zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Analyse handelt das EUA bei 24,70 Euro/t CO2, also 1,6 Prozent bzw. 40 Cent tiefer. Dies ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, welche politisch interessante Woche hinter uns liegt. Der „Green Deal“ von Ursula von der Leyen verpuffte und auch die Ankündigung der Bundesregierung, die überschüssigen EUAs aufgrund der Stilllegung von Kohlekraftwerken vom Markt zu nehmen, hatte preislich kaum Auswirkungen.

Anfang dieser Woche stiegen die CO2-Preise noch aufgrund von Kommentaren des Bundeswirtschaftsministeriums, wonach die Regierung eine Löschung überschüssiger Zertifikate aufgrund des Ausstiegs aus der Kohleproduktion bis in das Jahr 2038 in Erwägung zieht. Am Montag stiegen die Preise für das Dez-20 Zertifikat bis auf 25,48 Euro/t CO2 in der Spitze an. Mal schauen, wie ernst es dem deutschen Finanzminister mit dem Umweltschutz wirklich ist, denn auf diese lukrativen Einnahmen in der Primärauktion muss er in den Jahren 2020 bis 2030 wohl verzichten.

Die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am Mittwoch ihren Green Deal präsentiert und dargestellt, wie sie die Emissionen in Europa im Jahre 2050 bis auf 0 Prozent reduzieren will. Das derzeitige Emissionsreduktionsziel der EU von 40 Prozent gegenüber 1990 wird also auf 50-55 Prozent erhöht. Wie schon erwähnt, führte diese Information zu keiner positiven Kursveränderung an den CO2-Märkten. Im Gegenteil, von Dienstag auf Mittwoch kamen die Preise sogar zurück und fielen von in der Spitze bei 25,43 Euro/t CO2 am Dienstag bis auf den Schlusskurs am Mittwoch bei 24,65 Euro/t CO2 um 3 Prozent zurück.

Den stärksten Preisverlust mussten die CO2-Dez-19 Kontrakte kurz vor 18 Uhr am Mittwoch verkraften, als es zum Verfall von Optionen an der Londoner Börse ICE kam. In der letzten Handelsstunde fielen die Preise um 2,6 Prozent von 25,01 Euro/t CO2 bis auf 24,37 Euro/t CO2 im Schlusskurs am Mittwoch zurück. Wie Refinitiv berichtete, hatten die Verkäufer von Call-Optionen ein starkes Interesse daran, den EUA-Preis unter die Marke von 25 Euro/t CO2 zu drücken, wodurch ein hoher Anteil von Call-Optionen mit einem Ausübungspreis von über 25 Euro/t CO2 dann aus dem Geld waren.

Am Donnerstag, den 12.12. findet in Großbritannien die Unterhauswahl statt. Die Ergebnisse werden erst nach Handelsschluss bekannt. Die Tory-Partei von Premier Boris Johnson liegt in den Umfragen um über 10 Prozentpunkte vor der Labour-Partei. Bei einem derartigen Wahlausgang könnte Johnson sein Ausstiegsabkommen mit der EU schnell durch das Unterhaus bringen. Ein geregelter Brexit Ende Januar wäre damit die wahrscheinlichste Variante. Allerdings sind britische Wahlen auf Grund des Wahlsystems traditionell schwer zu prognostizieren. Das war auch schon im Vorfeld des EU-Referendums 2016 der Fall, bei dem die Umfragen im Vorfeld auf einen Verbleib in der EU hingedeutet hatten. Die Markteröffnung der CO2-Zertifikate am Freitag dürfte in jedem Fall spannend zu beobachten sein.

In der nächsten Woche (KW 51) am Montag ist der letzte Handelstag des Dez-19 Kontraktes und am gleichen Tag findet auch die letzte Primär-Auktion von 3.013.000 EUAs seitens der EU über die EEX in diesem Jahr stattfinden. Ob dies den CO2-Dez-20 Kontrakt positiv beeinflussen kann, bleibt abzuwarten und wird auch spannend zu beobachten sein.

Am 18.12. wird der Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Kohleausstieg erwartet, durch den Klarheit über die bereits oben erwähnte mögliche Löschung überschüssiger CO2-Zertifikate zu erwarten ist. Am gleichen Tag wird der Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland erwartet, der nach dem starken und unerwarteten Einbruch der deutschen Industrieproduktion im letzten Monat Aufschluss über den Zustand der deutschen Wirtschaft geben könnte.

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Autor: Stefan Küster

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