Blogeintrag

WeeklyReview CO2 (29.11. bis 05.12.2019) - Eine politisch interessante Woche für CO2 steht bevor...

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Zum Ende der letzten Woche notierten die CO2-Zertifikate zur Lieferung im Dezember 2020 auf einer 25,36 Euro/t CO2 und damit im Wochenvergleich 2,6 Prozent im Plus. Auf Wochenschlusskursbasis wurde der Abwärtstrend seit Juli dieses Jahres von im Hoch bei 30,34 Euro/t CO2 seitlich durchlaufen. Den CO2-Notierungen gelang es zuletzt immer wieder, diesen Abwärtstrend auf Schlusskursbasis zu verteidigen. Dieses Chartbild hat sich nun geändert und wechselt von mittelfristig „negativ“ auf „neutral“.

Zu Beginn der neuen Handelswoche (KW 49) gerieten die Kurse am Montag stark unter Druck, nachdem es über vier Tage lang wiederholt nicht gelang, die 200-Tage-Linie bei aktuell 25,64 Euro/t CO2 nach oben hin zu durchbrechen. Vom Eröffnungsniveau bei 25,38 Euro/t CO2 fielen die Preise um 3,7 Prozent bis auf 24,47 Euro/t CO2 zurück. Der Grund für den fragilen Wochenstart war in einer schwachen Auktion am Primärmarkt zu finden. Die EU Auktion rechnete 10 Cents unter dem Spotmarkt ab, was bei einer schwachen Bid-to-Cover Ratio von gerade einmal 1,57 den Abwärtsdruck verstärkte. Denn die Aktienmärkte haben den neuen Börsenmonat Dezember mit dunkelroten Vorzeichen begonnen, obwohl es zum Start, aufgrund von positiven chinesischen Konjunkturdaten, noch recht optimistisch aussah. Donald Trump hatte auf Twitter bekannt gegeben, dass er die Strafzölle für Stahl und Aluminium für Argentinien und Brasilien mit sofortiger Wirkung reaktivieren will.

Am Dienstag setzen die EUAs den Preisverfall weiter fort und fielen im Tagesschluss weitere 1,3 Prozent bis auf 24,15 Euro/t CO2 zurück. Auch hier war ein schwaches Auktionsergebnis einer der maßgeblichen Trigger. Belastend wirkten neben Zollandrohungen gegen Frankreich zudem Aussagen Trumps, dass sich das geplante Handelsabkommen zwischen USA und China nun doch wieder verzögern könnte. Das Strom Frontjahr Base rutschte am Dienstag unter die wichtige Haltezone bei 44,50 Euro/MWh und generierte damit ein charttechnisches Verkaufssignal, was auch die CO2-Notierungen negativ belastete.

Starker Rebound bei den Ölpreisen

Am Mittwoch kam es dann zu einem starken Rebound bei den Ölpreisen, was auch die EUAs mit nach oben zog. Brent Crude stieg vom Opening bei 61,08 USD/bbl um 3,1 Prozent bis auf 63 USD/bbl an, nachdem die US-Lagerbestände stärker als erwartet zurückgegangen waren und Donald Trump seine Aussagen vom Vortag revidierte. Der DAX konnte dadurch um 1,16 Prozent zulegen und stieg sowohl zurück über die 13.100er Marke. Er ging am Mittwoch bei 13.140 Punkten aus dem Handel. Auch der Dow-Jones-Index konnte von dieser Nachricht profitieren und stieg um 0,66 Prozent bis auf 27.684 Zähler. Die etwas schlechter als erwartet ausgefallenen ADP-Arbeitsmarktdaten der USA bremsten die Kursentwicklung nicht wirklich. Am Freitag wird der offizielle US-Arbeitsmarkbericht veröffentlicht.

Am Ölmarkt ist in dieser Woche das OPEC+ Meeting in Wien im Fokus. Die Verbündeten stellen bis Juni 2020 Kürzungen der Förderquoten in Aussicht. Der Wunsch Saudi-Arabiens nach einem hohen und stabilen Ölpreis ist natürlich auch dem Börsengang des Staatskonzerns Saudi Aramco geschuldet. Es wird erwartet, dass zu den bereits bestehenden Kürzungen von 1,2 Millionen Barrel pro Tag (entspricht 1,2 Prozent des weltweiten Angebots) mindestens 400.000 Barrel pro Tag hinzukommen.

Ausblick

In der nächsten Woche (KW 50) werden nur knapp 11 Mio. EUAs am Primärmarkt verauktioniert. Dies sind knapp 4,8 Mio. EUAs weniger als in der aktuellen KW 49, was entsprechend stützend auf den CO2-Preis wirken dürfte. Insbesondere kann der Mittwoch wieder mit Spannung erwartet werden, da an diesem Tag keine Auktion stattfinden wird. Auch politisch wird es in der kommenden Woche keineswegs langweilig. Am 11.12. steht der „Green Deal“ der Europäischen Union im Fokus. Die neue Kommissionschefin von der Leyen kündigte am 1. Dezember an, dass die EU-Kommission ihren "European Green Deal" vorstellen wird. Dieser soll unter anderem das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 festschreiben. Neben diesem spannenden Thema für die Emissionsrechte geht es am 12.12. direkt nahtlos zur Wahl ins Vereinigte Königreich über. Boris Johnson wird allgemein als Favorit gesehen, was die CO2-Zertifikate schon eingepreist haben dürften.

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Autor: Stefan Küster

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