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WeeklyReview CO2: Der Kampf um die 50-Euro-Marke hat begonnen...

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Nachdem das Bundesverfassungsgericht in der vergangenen Woche das Klimaschutzgesetz in Teilen als verfassungswidrig beurteilt hat, fordert die Denkfabrik Agora Energiewende einen höheren CO2-Preis, um die Emissionen stärker zu reduzieren. Demnach soll der Preis für Kohlendioxid in den Bereichen Gebäude und Verkehr innerhalb der nächsten 4 Jahre schrittweise auf 100 Euro/t CO2 ansteigen. Laut dem aktuell gültigen Plan steigt der Preis von zunächst 25 Euro/t CO2 in Stufen auf 55 Euro/t CO2 im Jahr 2025. Ein Teil der Einnahmen soll nach den Vorschlägen von Agora dazu genutzt werden, um die EEG-Umlage abzuschaffen und stattdessen den Ausbau der Erneuerbaren Energien über die Einnahmen durch die Zertifikate zu finanzieren. Zusätzlich soll Deutschland statt 2050 bereits 2045 die Klimaneutralität erreichen.

Hedgefonds halten immer größere Positionen im CO2-Markt

Immer weiter verschärfte Klimaziele und wachsende Long-Positionen von Hedgefonds im EU-ETS lassen den Future-Preisen kaum eine Wahl, als von Rekord zu Rekord zu jagen. Dennoch reicht die Kaufkraft momentan noch nicht aus, um die 50-Euro-Marke zu knacken. Aufgrund eines Börsenfeiertags in Großbritannien gab es am Montag ein reduziertes Handelsvolumen und keine Primärmarktauktion. Der CO2-Dez-21-Kontrakt scheiterte knapp an der erwähnten Marke und ging 1,90 Prozent im Plus bei 49,75 Euro/t CO2 aus dem ersten Handelstag der Woche. Intraday erreichten die Verschmutzungsrechte ein Hoch bei 49,90 Euro/t CO2.

Stärkere Korrektur am Dienstag

Nachdem sich die Marktteilnehmer schon länger die Frage gestellt hatten, wie lange die Rally an den Energiemärkten noch weiter gehen kann, bevor es zu einer Korrektur kommt, wurde diese am Dienstag beantwortet. Denn die CO2-Händler scheiterten erneut an 50-Euro-Marke, nachdem diese intraday geringfügig bei 50,05 Euro/t CO2 überschritten wurde. Anschließend nahmen die Bären das Zepter in die Hand, wodurch es zu einer Bullenfalle kam. Der Dezember-Future fiel auf Tagesschlusskursbasis um 1,32 Prozent und stand zuletzt bei 48,77 Euro/t CO2. Dennoch bleibt der Aufwärtstrend weiterhin intakt. Das Ergebnis der Primärmarktauktion an der EEX konnte den Spotmarkt nicht stützen. Trotz höherem Settlementpreis bei 49,33 Euro/t CO2 fielen die Preise kurz nach der Veröffentlichung der Ergebnisse.

Klimaschutz das beherrschende Thema

Auch am Mittwoch war der Klimaschutz wieder das beherrschende Thema. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass das deutsche Klimaschutzgesetz teilweise verfassungswidrig ist, soll nun alles schnell gehen und noch vor der nächsten Bundestagswahl ambitioniertere Ziele beschlossen werden. Wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll bereits im Jahr 2045 die Klimaneutralität für Deutschland erreicht werden. Das 2030er-Ziel zur Reduktion der Treibhausgasemissionen soll von 55 Prozent auf 65 Prozent erhöht werden. Dies gab dem CO2-Markt nach den Verlusten des Vortages etwas Auftrieb. Der Dezember-Future ging 1,17 Prozent fester bei 49,34 Euro/t CO2 aus dem Handel. Die polnische Primärmarktauktion verlor hingegen etwas im Vergleich zum Dienstag. Der Settlementpreis lag bei 48,62 Euro/t CO2. Großbritannien wird am 14. Mai Daten zu der Herausgabe von kostenlosen Emissionszertifikaten veröffentlichen.

Um die strengeren Klimaschutzziele zu erreichen, soll es laut Wirtschafts- und Energieminister Peter Altmaier Änderungen beim Ausbaupfad der Erneuerbaren Energien geben. Dieser soll deutlich erhöht werden, die Anlagen sollen aber nicht mehr über die EEG-Umlage finanziert werden.

 

Politischer Rückenwind und saisonale Stärkephase

Am Donnerstag, zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Marktberichts, handeln die CO2-Zertifikate zur Lieferung im Dezember dieses Jahres wieder knapp über der 50-Euro-Marke bei 50,09 Euro/t CO2. Um 13 Uhr beläuft sich der Wertzuwachs im Vergleich zum Schlusskurs am Mittwoch auf 1,3 Prozent. Es wird natürlich spannend zu beobachten sein, ob es den Bullen tatsächlich noch in dieser Woche gelingt, die psychologische Hürde bei 50 Euro/t CO2 nachhaltig zu knacken. Politischer Rückenwind und eine bevorstehende saisonale Stärkephase bei den EUAs sind bei diesem Vorhaben durchaus hilfreich. Der Aufwärtstrend ist zumindest völlig intakt und zum jetzigen Zeitpunkt sind keine Umkehrsignale im Chart identifizierbar.

 

Autoren: Stefan Küster, Tobias Waniek

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