Blogeintrag

WeeklyReview CO2: EUA-Dez-19-Kontrakt mit positiver Weichenstellung

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Die Anfang dieser Woche aktualisierten milderen Temperaturprognosen für den Monat November mit viel Regen und Wind lasteten zu Beginn der laufenden Handelswoche auf den Preisen am Energiemarkt. Sowohl die Strom-, Gas- als auch Kohlepreise gerieten am Montag unter Druck. Während sich das Strom-Frontjahr Base im Laufe der Woche stabil zeigte und aufgrund steigender CO2-Preise sogar zulegen konnte, waren die preislichen Entwicklungen beim TTF-Gas-Frontjahr und API#2-Kohle-Frontjahr aufgrund hoher Lagerbestände in der Nähe der Rekordmarken gegenläufig.
 
Gefahr eines ungeregelten Brexits ist abgewendet

Ein Grund für die gegenläufige Bewegung der CO2-Preise ist insbesondere die politische Entwicklung in Großbritannien. Das britische Unterhaus ließ im vierten Anlauf die Neuwahlpläne von Premier Boris Johnson doch noch passieren. Um das Wahldatum wurde bis zuletzt gekämpft, mit dem Wunschtermin 12. Dezember setzte sich Johnsons Regierung letztlich durch. Damit startet Großbritannien in einen harten Wahlkampf. Die EU verlängerte die Austrittsfrist der Briten bis zum 31. Januar 2020. Ein Ausstieg aus der EU mit "Deal" ist jedoch schon früher möglich, sollte das britische Parlament dem Abkommen von Johnson zustimmen. Zumindest nach aktuellen Umfragen dürften Johnsons Gestaltungsmöglichkeiten im Unterhaus nach Neuwahlen deutlich besser aussehen. Die Gefahr eines ungeregelten Brexits ist nun abgewendet. Großbritannien kann sich in den nächsten Monaten der Frage zuwenden, ob und wie es die EU verlassen möchte.
 
Höhere Nachfrage am Terminmarkt vs. höheres Angebot in der Primärauktion

Aus Sicht des europäischen Emissionshandelsmarktes drohten im Falle eines ungeregelten Brexits Millionen britische Zertifikate auf den Markt zu strömen, was die Notierungen insbesondere zu Beginn des Jahres unter Druck setzte. Dieses Szenario scheint nun ausgeräumt, im Rahmen des vorliegenden Abkommens verbleibt Großbritannien bis Ende 2020 im EU-ETS. Allerdings könnte ein anderer Aspekt die Preisentwicklung der nächsten Monate abbremsen. Das Angebot am Primärmarkt war durch die zuletzt ausgesetzten britischen Auktionen eingeschränkt. Noch liegt keine Entscheidung der englischen Regierung vor, wann die Auktionen wieder aufgenommen werden, sie wird sich aber in dieser Frage bald entscheiden müssen. Dementsprechend befindet sich der CO2-Markt derzeit im Spannungsfeld einer wieder höheren Nachfrage nach Zertifikaten am Terminmarkt versus eines künftig wieder ansteigenden Angebots an Emissionsrechten in der Primärauktion.
 
Bullishe Flagge am CO2-Markt?

Am CO2-Markt für das Referenzprodukt Dez-19 scheint sich derzeit eine "bullishe Flagge" zu bestätigen. Dieses Signal wäre insofern auch von besonderer Bedeutung, als damit weitere Kurssteigerungen in Aussicht gestellt werden können. Ein Hochziehen bis zur 100-Tage-Linie bei aktuell 26,30 Euro/t CO2 wäre in diesem Szenario als absolute Pflichtaufgabe für die CO2-Bullen anzusehen. Diese geschilderte positive Weichenstellung gerät allerdings ins Wanken, wenn die Kurse wieder unter 24,67 Euro/t CO2 zurückfallen. Bei einem Rutsch unter die Marke 24,30 Euro/t CO2 dürften die CO2-Bären wieder das Trading-Zepter in die Hand nehmen.
 
Nächster wichtiger Konjunkturtermin: Arbeitsmarktdaten USA

In der vergangenen Woche wurden 15,7 Mio. EUAs am Primärmarkt versteigert. Da in der laufenden Woche keine polnische Auktion durchgeführt wird, sinkt die Angebotsmenge in der Kalenderwoche 44 auf 11 Mio. EUAs. Kommende Woche werden wieder 15,7 Mio. EUAs zur Versteigerung anstehen. Am Freitag werden die Arbeitsmarktdaten in den USA veröffentlicht. Am gleichen Tag übernimmt Christine Lagarde offiziell den EZB-Vorsitz von dem bisherigen Amtsinhaber Mario Draghi.

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