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WeeklyReview CO2: Preise testen erneut die 30-Euro-Marke

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Die EUAs sprangen am Montag auf ein 10-Monatshoch und schlossen bei 29,12 Euro/t CO2 der Handel zu Beginn der KW 49 ab. Der Dezember-20-Kontrakt verfällt am 14. Dezember. Das Handelsvolumen im Dezember-21 Kontrakt nimmt bereits deutlich zu. Die Unsicherheiten in Bezug auf die Brexit-Verhandlungen gehen am CO2-Markt spurlos vorüber. Noch ist immer nicht klar, wie genau es ab Januar mit dem europäischen Emissionshandel weitergehen wird. Zudem hat die EU-Kommission auch die Bekanntgabe der Berechnung der kostenlosen CO2-Zertifikate-Zuteilungen auf Februar 2021 verschoben. Es geht um die Berechnungsmethodik für die kommenden fünf Jahre. Ursprünglich sollte die Bekanntgabe, die insbesondere für die großen CO2-Emittenten innerhalb der EU wichtig ist, noch in diesem Jahr erfolgen.

Bester November in der Geschichte des DAX

Am Finanzmarkt ging es zu Beginn der neuen Woche nicht weiter hinauf. Damit beendet der deutsche Aktienindex DAX den November zwar mit einem kleinen Tagesverlust von 0,33 Prozent, der Monatsgewinn beläuft sich jedoch dennoch auf satte 15 Prozent. Die Impfstoff-Hoffnungen haben den Markt beflügelt und die Sorgen vor den Folgen der zweiten Corona-Welle im Winter beiseitegeschoben. Es war der beste November in der Geschichte des DAX. Auch in den USA ging es nach der Thanksgiving-Rally am Montag nach unten. 0,9 Prozent betrug der Verlust beim Dow-Jones-Index, offenbar war es Zeit für Gewinnmitnahmen.

Sprung über 30-Euro-Marke schlug fehlt

Am Dienstag eröffneten die Energiemärkte erneut euphorisch, der Höhenflug bei den CO2-Zertifikaten setzte sich zunächst ebenso fort wie beim Strom: Die EUAs notierten in der Spitze am Dienstag bei 30 Euro/t CO2 an der ICE. Ein Sprung über diese psychologisch wichtige Marke schlug jedoch fehl. Im Verlauf des Handelstages gaben sie die frühen Gewinne vollständig wieder ab. Am Ende schlossen sie bei 28,82 Euro/t CO2 und markierten damit ein Minus von 1,1 Prozent auf Tagessicht.

Der deutsche Kohleausstieg kann nach der Genehmigung der Entschädigungszahlungen für die Kraftwerksbetreiber durch die EU nun Form annehmen. Die Rückwärtsauktion zur Stilllegung von 4 GW Steinkohle-Kraftwerken im Januar war deutlich überzeichnet und es waren Gebote für insgesamt 4,8 GW erfolgreich. Insofern deutet sich an, dass die wirtschaftlichen Anreize für die Stilllegungen hoch sind. In der ersten Runde werden elf Kraftwerke sillgelegt, darunter bereits einige Kraftwerke, die erst 2014 bzw. 2015 in Betrieb genommen wurden. Der Großteil stammt jedoch aus den 1980er Jahren. Die in der ersten Runde zu viel stillgelegten Kapazitäten werden in der dritten Runde abgezogen. Die zweite Runde beginnt im Januar und die Ergebnisse liegen im April vor. Die sich andeutende Angebotsverknappung auf dem deutschen Strommarkt dürfte preistreibenden Einfluss haben.

Corona-Pandemie spielt keine Rolle mehr

Die Finanzmärkte sind positiv in den Dezember gestartet. Die Sorgen vor den Folgen der Corona-Pandemie spielen an den Aktienmärkten keine Rolle mehr, die Marktteilnehmer gehen von einer Bewältigung der Pandemie dank der bald verfügbaren Impfstoffe aus. Der deutsche Aktienindex DAX legte 0,69 Prozent zu auf 13.382 Punkte und auch die Märkte in den USA konnten an Wert gewinnen. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent auf 29.823 Punkte. Im Tagesverlauf übersprang er erneut die „magische“ 30.000-Punkte-Marke.

Ministerien unterstützen 55-Prozent-Ziel bis 2030

Am Mittwoch ging es für die Energie-Commodities nach der Tageseröffnung zunächst eine Etage tiefer, jedoch konnte sich insbesondere CO2 im Tagesverlauf stabilisieren. Das CO2-Dez-20 Zertifikat fiel im Tief am Mittwoch bis auf 28,55 Euro/t CO2 hinab. Im späteren Handel kehrten dann die Bullen zurück und hoben das EUA über das Eröffnungsniveau und schlussendlich bis auf 29,59 Euro/t CO2 in positives Terrain. 2,5 Prozent fester schloss das Verschmutzungsrecht im Vergleich zum Vortag. Das Klimakabinett der Bundesregierung hat am 2. Dezember erstmals in diesem Jahr getagt. Beschlüsse wurden jedoch nicht gefasst, aber ein Schwerpunkt der Beratungen war die Erhöhung des EU-Klimaziels 2030. Alle Ministerien haben den Vorschlag der EU-Kommission für eine Erhöhung der CO2-Einsparungen für 2030 auf 55 Prozent unterstützt, hieß es nach der Sitzung (energate berichtet). Der Europäische Rat soll die Erhöhung auf dem nächsten Treffen am 10. Dezember beschließen.

Wahrscheinliche Einigung der EU auf das neue Klimaziel

Am Mittwoch erholten sich die CO2-Notierungen und die EUAs legten um 2,53 Prozent zu bis auf 29,59 Euro/t CO2. Die Verzögerungen bei den Primärmarktauktionen Anfang des kommenden Jahres und die wahrscheinliche Einigung der EU auf das neue Klimaziel in der kommenden Woche wirken positiv auf den CO2-Preis. Die EU plant, die Emissionen bis zum Jahr 2030 auf 55-Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Auf dem EU-Gipfel Ende der kommenden Woche sollen dazu die Weichen gestellt werden.

Am Donnerstag notierten die EUAs zur Lieferung am 14.12. bei 28,92 Euro/t CO2 und damit 2,1 Prozent schwächer im Vergleich zum Vortag. Schafft das CO2-Dez-20 Zertifikat tatsächlich noch den Sprung auf ein neues Alltime-High jenseits der 31 Euro/t CO2 Marke? In diesem Markt ist alles möglich und bis zum Kontraktverfall ist schließlich noch 1,5 Wochen Zeit.

 

Autoren: Stefan Küster, Dennis Warschewitz

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